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Vorgestellt // Nick & June Sommermelancholie mit Beerengeschmack

Ui, da wachsen aber zarte Pflanzen im rustikalen Franken. Nicht nur Musikkritiker verfallen beim zauberhaften Folkpop von Nick & June aus Nürnberg in bittersüße Schwärmerei.

Von: Malte Borgmann

Stand: 12.05.2014 | Archiv

Mögen wir, weil...

...Nick and June mit ihrer Musik noch in der verbittertsten Kritikerseele den inneren Poeten wecken. Die Rezensenten des Landes jedenfalls werfen mit schwärmerischen bis abenteuerlichen Bildern nur so um sich, wenn es um das Duo aus Nürnberg geht. Hier eine bunte Auswahl: Die Musik von Nick & June ist...

"...ein akustisches Fotoalbum des letzten großen Sommers. Die Erinnerung an lauen Fahrtwind und den Geruch von Piniennadeln, an Campingplätze und die große Freiheit nach der Schule.“

oder "Ein Nachmittag an einem Strand im Herbst. Jetzt wo die Touristen weg sind und die Wellen wieder den Einheimischen gehören."

sie klingt  "...als ob ein kleines Mädchen mit Zöpfen plötzlich zum Rhythmus der Melodie beginnt, Seil zu springen.“

und "...schwebt im Sommerlicht wie eine schillernde Libelle über meinem Subwoofer, der reichlich wenig zu tun hat.“

Und unser Favorit: "Wären die beiden ein Single Malt, sie wären torfig und fruchtig mit Beerengeschmack."

Musik für...

...ist doch klar: für kleine Mädchen mit Zöpfen auf dem Kopf, Herbstmelancholie im Herzen und einer Vorliebe für torfig-fruchtige Single Malts, die auf sommerlichen Campingplätzen mit Libellen um die Wette über Subwoofer Seil springen. Und für alle anderen eigentlich auch.

Ihr Problem ist,...

...dass diese knickerten Konzertveranstalter immer versuchen, Heizkosten zu sparen. Gerade June hat unter den chronisch kalten Backstageräumen der Republik derart zu leiden, dass sie eigentlich 90 Prozent ihrer Auftritte mit verschnupftem Organ bestreiten muss. Also bitte: Dreht's die Heizung auf!  Das sind fragile Folkmusiker, die frieren schnell! Und stellt's eine Schale mit Orangen und Ingwer hin, fürs Immunsystem. Dass man für die Musik die leibliche Gesundheit ruiniert, das muss doch heutzutage eigentlich nicht mehr sein...

Was man nicht wissen darf...


… ist, ob die beiden jetzt eigentlich auch außermusikalisch ein Paar sind oder nicht. Dazu halten sich Nick und June nämlich vornehm bedeckt. Ist ja auch nicht relevant, es geht ja schließlich um die Musik. Eeeh klar... Und so ein bisschen Geheimniskrämerei drumrum hat ja auch noch nie geschadet.

Sie werden entdeckt, weil …

…Wurden sie das nicht schon? Wer mit dem Produzenten von Philipp Poisel aufnimmt, hört sich für unsereiner auf jeden Fall schon relativ entdeckt an.

Schlimmster Moment...

…Als die beiden nach einem Festival des nächtens auf der Autobahn über einen Dachs hinweg gerast sind. Das arme Tier wurde jetzt zum Gedenken auf Albumcover und Merchandise verewigt. Die Dachshaare im Kühlergrill haben Nick & June allerdings inzwischen wieder rausgezupft.


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