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Vorgestellt // Helmut Von Hipstern, Menschen und Dinosauriern

Helmut macht schlauen Indie mit ein bisschen Afrobeat und aufrichtigen Texten. Er liebt die Provinz - schließlich kommt er vom Ammersee - lebt inzwischen aber in Neukölln. Der hiesigen Musikszene verordnet er eine Frischzellenkur.

Von: Katja Engelhardt

Stand: 11.04.2016 | Archiv

Sein Problem ist...

...dass sogar wir beim Namen Helmut nicht sofort an einen jungen coolen Musiker denken - sondern eher an einen Herren Ende 50 mit Glatze, Pullunder und einem Dackel an der Leine. Aber hey, wenn man mal ehrlich ist: Vielleicht ist das gar nicht das Problem von Helmut, sondern das Problem einer vorurteilsbehafteten Gesellschaft. Denkt da mal drüber nach!

Musik für...

...Melodieverliebte und Schnellchecker - und wer so richtig Spaß am musikalischen Sezieren hat, findet bei Helmut jede Menge Details. Da kann man schon mal seine Hornbrille aufsetzen und mit gehobenem Zeigefinger was von Afrobeat schwafeln. Oder einfach: genießen.

Wenn er ein Spielzeug in einem Kinderzimmer wäre...

...dann eine Maschine, mit der man Abziehtattoos selbst machen kann. Helmut verteilt die kleinen Pseudotätowierungen nämlich auf seinen Konzerten und legt sie in die Briefumschläge, wenn er seine Musik verschickt. Und auf diesen Abziehtattoos sind: Dinosaurier! Mit runden bunten Kreisen statt einem Kopf. Sieht verdammt lässig aus. Wir hoffen ja auf ein Sammelalbum.

Er ist gekommen um...

...ein bisschen Mythos zu erschaffen. Dafür braucht Helmut aber keine billigen Zaubertricks und lila Rauchbomben. Helmut macht einfach: nichts. Er legt keinen Wert darauf, sich und seine Musik zu Tode zu deklinieren und überhaupt - es geht doch eh immer nur darum, was der Hörer denkt und nicht, was der Texter mal gemeint hat.

Was man wissen muss...

Auf seinem Pressefoto - in einer bunten Trainingsjacke und mit einem Strauß Blumen in der Hand - sieht Helmut irgendwie aus wie ein... naja... Hipster? Ironisch, sicherlich, und irgendwie über alles erhaben. Aber das täuscht. Helmut ist aufrichtig, seine Texte werden immer persönlich, und auch wenn er inzwischen - Klischee-Klischee - in Berlin Neukölln wohnt, kommt er doch eigentlich vom Ammersee. Und das Wort "Provinz" benutzt er nicht verächtlich, sondern sehr, sehr liebevoll.


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