12

EM 2016 Darum feiern Deutschrapper Cristiano Ronaldo

EM-Finale 2016: Massiv, Marteria, Celo&Abdi, Ali Bumaye, Hustensaft Jüngling und Farid Bang sind für Portugal. Besonders Ronaldo finden viele super. Aber warum gerade ihn? Wir haben mal nachgefragt.

Von: Matthias Scherer

Stand: 11.07.2016 | Archiv

Cristiano Ronaldo | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntagabend in Paris: EM-Finale, die Underdogs aus Portugal schlagen den Gastgeber Frankreich. Und das ohne ihren Talismann Cristiano Ronaldo, der in der 20. Minute verletzt vom Platz muss, am Ende des Spiels unfassbar emotional wird und vor Freude heult wie ein extrem gut frisierter Schlosshund.

Im Laufe der Nacht posten viele Leute bei Facebook und Twitter Fotos und Videos von Cristiano Ronaldo. Und zwar ausnahmsweise nicht, um sich lustig über ihn zu machen, sondern so nach dem Motto: "Krasser Typ, Respekt".

Zum Beispiel der Berliner Rapper Massiv:

Marteria postet stolz ein Video von einem Treffen mit CR7 von vor 2 Jahren:

Und auch Farid Bang postet seinen Support für den portugiesischen Kapitän.

Warum feiern Farid Bang und seine Kollegen Cristiano Ronaldo so? Wir haben bei Farid angerufen:

"Der ist eigentlich das Gegenteil von einem Rapper - diszipliniert, sportlich, nicht so der Bad Boy. Aber der ist sportlich auf so einem hohen Level, dass man ihn entweder liebt oder hasst. Die einen lieben Messi, die anderen lieben Ronaldo. Das ist ja immer so, es wird immer gern ein Gegenpol gesucht, und wenn etwas polarisiert, ist das ja auch gut - ein Batman würde ohne einen Joker ja auch nicht funktionieren."

Farid Bang im PULS-Interview

Klar, der Typ kann was am Ball:

Aber vielen Fußballfans ist er einfach zu arrogant und schnöselig. Farid Bang sieht das anders.

"Arrogant ist vielleicht der falsche Ausdruck - selbstbewusst würde ich das nennen. Und der junge Mann hat ja allen Grund, selbstbewusst zu sein, er ist ein super Fußballer, sieht gut aus, führt ein gutes Leben - ich wüsste nicht, warum er nicht [selbstbewusst] sein sollte. Der Typ kommt ja auch nicht aus reichen Verhältnissen, wo er immer so gelebt hat, sondern der hat sich das erarbeitet, erkämpft. Damit kann er doch ruhig prahlen, ist doch nichts Verwerfliches."

Farid Bang im PULS-Interview

Cristiano Ronaldo hat, um Drake zu paraphrasieren, at the bottom angefangen und ist jetzt Europameister. Als Kind einer armen Familie hat er es bis an die Weltspitze geschafft und zeigt es jetzt seinen (durchaus zahlreichen) Hatern. Dass das Rapper inspiriert, macht schon Sinn. Wir fragen uns jetzt: Feiern Rapper, die es mit ihren Steuern nicht ganz so genau nehmen, dann Lionel Messi?


12