Video-Roundup im November Die fünf besten Musikvideos aus Bayern

Der Herbst war grau, Bayern ist wie immer bunt und knallig – wie man in den Musikvideos des Monats sehen kann. Der Sound dazu: Yoga-Indie, Trash-Pop und eine Ballade für alle Jahreszeiten.

Author: Matthias Scherer

Published at: 27-11-2018 | Archiv

Bdotissa - Glow


Sehen: Der Augsburger Bdot und sein Buddy "arbeiten" bei einem Trailer-Kiosk und weil’s so langweilig ist, träumen sie sich einen Turn-Up zusammen.

Hören: Fundament-erschütternde Bässe, eine Klaviermelodie die klingt wie eine Spieluhr aus der Hölle und Bdotissas immer raffinierter werdender, eindringlicher Flow.

Fragen: Gehören diese Plastik-Schürzen wirklich zur Standardausstattung von Kiosk-Verkäufern – oder sind das clever platzierte Fashionstatements?

Flor and the Sea - Reconnect

Sehen: Erst wandert Sängerin Chaem einsam durch diverse Felder und findet dann zu ihrer teilweise mysteriös maskierten Band.

Hören: Mit filigranen Bassläufen unterlegter Yoga-Indie, der an britische Bands wie London Grammer und The xx erinnert. Nice!

Fragen: Der Glitzervorhang erinnert die Indie-Kids unter uns an das legendäre Münchner Atomic Café. Haben Flor and the Sea da eine kleine Hommage an den Club eingebaut?

HarriiBomboKing feat. Pam&Lizzy - HBK

Sehen: Jede Menge schöner Menschen in 90er Jahre-Outfits, die sich auf Autohauben und in einem Club räkeln und mit einem Gummihuhn hantieren. Nein, wir haben auch keine Ahnung.

Hören: Eine bisher unbekannte Seite der Münchner Elektro-Pop-Band SAMT: Trash-Rap, Nonsens-Lyrics auf Englisch und hinten raus – warum nicht – ein sexy Saxophon-Solo.

Fragen:  Keine. SAMT sagen selbst: enjoy & don’t ask.

Mary Lou – Autumn Comes

Sehen: Irgendwo in den Bergen scheint die Sonne durch die Wolken. Es werden auf seltsam hypnotisierende Art Klavier, Schlagzeug, Mikro und Verstärker aufgebaut, damit die Band ihren Song spielen kann. Und dann wird wieder abgebaut. Natur nicht verschmutzen und so.

Hören:  Eine Ballade für alle Jahreszeiten – ein bisschen Damien Rice, ein bisschen Old School Coldplay, geschmeidige Gitarren und Harmonien und eine wohlige Grundmelancholie.      

Fragen:  
Wie lange hat es gedauert, dieses Klavier da hoch zu wuchten?

LAKEDAIMON – Sweet Sleep

Sehen: Esoterische Schwarz-Weiß-Naturaufnahmen kontrastieren mit trippigen Animationen eines menschlichen Skeletts und etwas, was aussieht wie Zellenmasse.

Hören:
Wie immer großartige, stimmungsvolle Produktion von Martin Brugger aka Occupanther und sehnsüchtige Vocals vom deutschen Benjamin Gibbard aka Joe Dobroschke.

Fragen: Ist das ein fliegender Apfel? Oder Ein Raumschiff? Oder eine Metapher, die wir noch nicht checken?

Sendung: Freundeskreis, 30.11.2018 - ab 10 Uhr