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Abstimmung über Hymne 2.0 Sieben neue Songs für Regensburg

Angetrieben von der umstrittenen "Stadthymne Regensburg" haben Künstler aus Regensburg in der Kultkneipe "Heimat" Alternativ-Vorschläge für eine Regensburghymne performt, die jetzt zum Nachhören und Voting online sind.

Von: Sophie Kernbichl

Stand: 16.12.2016 | Archiv

Auch die Band Park Punk hat ihre Hymne 2.0 für Regensburg vorgestellt. | Bild: Josi Immler

Vor knapp zwei Wochen ist das "Rengschburg-Liad", ein ziemlich kitschiger Schlager über Regensburg, aufgetaucht. Mit dieser "Stadthymne" für Regensburg hat der Songwriter Christian Hanika aus Bad Abbach für einen kleinen Shitstorm gesorgt. Vor allem die lokale Musikszene war davon wenig begeistert und fand den Song imageschädigend. Deshalb hat Tobias Maier, der Betreiber der Indie-Kneipe "Heimat", das Projekt "Hymne 2.0" ins Leben gerufen. Er hat Regensburger Musiker und Musikerinnen angeboten, in seiner Kneipe ihre eigenen Songs zum Thema Regensburg zu präsentieren.

Insgesamt sieben Acts haben letzten Mittwoch in der überfüllten "Heimat" ihre Regensburg-Titel performt, die sie zum Teil eigens für diesen Abend geschrieben hatten. Genretechnisch war fast alles dabei: Gestandene Gstanzlsänger, One-Man-Show-Schlager, Pop-Rock, Experimenteller Sprachgesang von einem Musiklehrer und seinen Schülern, rotziger Punk und dialektgefärbter HipHop. Den Musikern ging es vor allem darum, einen Song rauszuhauen, der mit weniger Pathos auskommt und mit dem sich mehr Regensburger identifizieren können.

"Unabhängig davon, dass ich persönlich den anderen Song musikalisch untergründig fand, kann man dieses vor Heimatverliebtheit triefende Machwerk nicht so stehen lassen."

Philip Riesinger von der Band Ganz Egal

Alle Songs vom "Hymne 2.0"-Abend hat Tobias Maier live mitgeschnitten und online gestellt. Und damit es bei der Hymnen-Findung in Regensburg jetzt auch wirklich demokratisch zugeht, können die Regensburger auf der Homepage der "Heimat" über ihren Favoriten abstimmen. Die alte Hymne von Christian Hanika steht da auch noch mal zur Wahl. Der fand die Aktion "Hymne 2.0" übrigens super und war überhaupt nicht sauer, dass die Bands Gegenvorschläge zu seiner Hymne gebracht haben.


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