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BR Fernsehen / Bayern 2 Zum 75. Geburtstag von Werner Herzog

Werner Herzog, 1942 in Sachrang in Oberbayern geboren, zählt zu den wichtigsten Vertretern des „Neuen deutschen Films“. Sein Werk umfasst mehr als 60 Filme. Herzog gewann zahlreiche Preise, so 1982 für ,,Fitzcarraldo“ den Preis für die beste Regie in Cannes. BR Fernsehen zeigt am 5. und 6. September anlässlich seines 75. Geburtstages „Mein liebster Feind“ und „Aguirre, der Zorn Gottes“. Außerdem wiederholt Bayern 2 am Samstag, 2. September im „Bayerischen Feuilleton“ die Sendung „Die ekstatische Wahrheit: Der Filmemacher Werner Herzog und sein Verhältnis zur Wirklichkeit“.

Stand: 29.08.2017

Porträt Werner Herzog | Bild: dpa-Bildfunk

BR Fernsehen
Dienstag, 5. September 2017, 23.30 Uhr
Mein liebster Feind
Dokumentarfilm (1999)
Regie: Werner Herzog

In „Mein liebster Feind“ geht es um die Hassliebe von Klaus Kinski und Werner Herzog zueinander, über das tiefe Vertrauen, das Schauspieler und Regisseur miteinander verband und die Mordpläne, die sie gleichzeitig gegeneinander schmiedeten. Fünf Filme drehte Herzog mit Kinski in der Hauptrolle: „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972), , „Nosferatu - Phantom der Nacht“ (1978), „Woyzeck“ (1979), „Fitzcarraldo“ (1981) und „Cobra Verde“ (1987). Das unausgesprochene gemeinsame Einverständnis, so weit zu gehen wie möglich und der Größenwahn, den sie sich gegenseitig bescheinigten, ketteten sie aneinander.

Acht Jahre nach Kinskis Tod und 12 Jahre nach ihrer letzten Zusammenarbeit hat sich Werner Herzog noch einmal auf die Spuren ihres gemeinsamen Wirkens begeben. An den früheren Drehorten schildert er aus seiner Perspektive und voller subtiler Ironie die Höhe- und Tiefpunkte ihrer Zusammenarbeit. Dazwischen zeigt er Filmausschnitte und Aufnahmen von Dreharbeiten und erinnert sich gemeinsam mit Claudia Cardinale oder Eva Mattes an Kinskis „Kehrseiten“, aber auch an seine Fähigkeit zur emotionalen Wärme und Zärtlichkeit. Mit diesem Dokumentarfilm gelang Werner Herzog ein aufregendes Porträt des Künstlers Klaus Kinski. Gleichzeitig aber gibt er auch tiefen Einblick in die eigene Persönlichkeit.

Für „Mein liebster Feind“ wurde Werner Herzog unter anderem für den „Felix“, den „Europäischen Filmpreis“, nominiert und gewann den „Audience Award“ auf dem 'São Paulo International Film Festival.

Mittwoch, 6. September 2017, 00.40 Uhr
Aguirre, der Zorn Gottes
Spielfilm (1972)
Regie: Werner Herzog
mit Klaus Kinski, Helena Rojo, Del Negro, Ruy Guerra

Eine Gruppe spanischer Eroberer bricht, begleitet von Indios auf dem Amazonas auf, um die legendäre Goldstadt El Dorado zu finden. Der machtbesessene Aguirre reißt die Kontrolle über die Expedition an sich und führt sie, am Rande des Wahnsinns stehend, flussabwärts in den Untergang. Er versucht bis zum Schluss, die Illusion aufrecht zu erhalten, das Meer zu erreichen, um dann ganz Neuspanien an sich zu reißen und mit seiner eigenen Tochter eine reine Dynastie zu gründen.

Werner Herzogs Drehbuch basiert auf wahren Begebenheiten. Denn tatsächlich begab sich im Jahr 1560 eine Expedition mit den Hauptcharakteren des Films auf die Suche nach El Dorado, und tatsächlich führte Aguirre die Meuterei an und tötete jeden, der ihm widersprach.

Bayern 2
Samstag, 2. September 2017, 8.05 Uhr
Bayerisches Feuilleton
Die ekstatische Wahrheit
Der Filmemacher Werner Herzog und sein Verhältnis zur Wirklichkeit
Von Moritz Holfelder
(Wiederholung am Sonntag, 3. September 2017, 20.05 Uhr)

Der bayerische Regisseur hat sich in allen seinen Filmen immer mit der Hybris der Menschen auseinandergesetzt, vor allem mit der eigenen. Eigentlich geht es immer um Werner Herzog selbst, um seinen subjektiven Blick auf die Welt, den im Spielfilm sein Alter Ego Klaus Kinski am radikalsten verkörpert hat, und der im Dokumentarfilm darin besteht, Vorkommnisse, Personen und ihre Aussagen bisweilen sogar frei zu erfinden. Werner Herzog spricht in diesem Zusammenhang von der ekstatischen Wahrheit.

Moritz Holfelder hat Werner Herzogs Karriere über zwei Jahrzehnte begleitet und den Regisseur immer wieder zu seinen Filmen und seiner Arbeitsweise befragt. „Die ekstatische Wahrheit“ porträtiert einen Regisseur, der immer bis ans Ende geht – und dann noch weiter.


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