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Gerichtsverfahren Urteil im NSU-Prozess: Umfangreiche Berichterstattung im BR

Im mittlerweile mehr als fünf Jahre dauernden NSU-Prozess wird das Münchner Oberlandesgericht gegen Beate Zschäpe und vier mitangeklagte mutmaßliche Terrorhelfer am 11. Juli das Urteil sprechen. Der Bayerische Rundfunk hat den wichtigsten deutschen Terrorismus-Prozess der vergangenen 40 Jahre seit dessen Beginn mit Beiträgen und Analysen auch für die anderen ARD-Programme begleitet. Der BR berichtet in zahlreichen Sendungen auf allen Ausspielwegen über das Urteil, den Prozess und die Hintergründe.

Stand: 09.07.2018

Ein Schild mit der Aufschrift «Angeklagte Zschäpe» steht am 01.09.2017 auf der Anklagebank im Gerichtssaal im Oberlandesgericht in München (Bayern). | Bild: picture-alliance/dpa

Am Tag der Urteilsverkündung, Mittwoch, den 11. Juli, aber auch davor und danach berichtet der Bayerische Rundfunk im BR Fernsehen, im Hörfunk, auf BR24 sowie für die ARD über den Ausgang des Mammutverfahrens (siehe Übersicht unten). Neben dem Urteil stehen unter anderem folgende Fragen im Mittelpunkt: Wer sind die Angeklagten? Wie haben Polizei und Justiz versucht, den Fall NSU zu lösen? Was sagen die Nebenkläger? Welche Rolle haben die Verfassungsschutzämter im Prozess gespielt, und welche Ergebnisse brachten die Untersuchungsausschüsse in Bund und Ländern? BR-Redakteure schildern ihre Erkenntnisse in vielen Beiträgen und Sendungen.

Die Gerichtsreporter von BR und weiteren ARD-Sendern protokollierten jedes Wort

Über kein anderes Verfahren der Nachkriegsgeschichte wurde bisher so intensiv berichtet, es ist das größte laufende medienübergreifende Projekt in der ARD. Während des mehr als fünf Jahre dauernden Prozesses hatten BR, SWR, MDR, HR, WDR, NDR und Deutschlandfunk ein gemeinsames Berichterstatter-Team. An jedem Prozesstag saßen mindestens zwei akkreditierte Reporter der ARD – oft waren es auch vier – im Verhandlungssaal und schrieben jedes Wort der Prozessbeteiligten mit. Die protokollierenden Redakteure im Gerichtssaal wurden zu Chronisten des größten Strafprozesses seit den Stammheimer RAF-Verfahren: Da in deutschen Verhandlungssälen nicht alles von Gerichtsschreibern erfasst wird, sind die Protokolle der ARD-Reporter zu wertvollen Mitschriften und Dokumenten der Zeitgeschichte geworden.

"Unsere Berichterstattung in Hörfunk, Fernsehen und Online war und ist größer und umfangreicher als bei jedem anderen Strafprozess in der bundesdeutschen Geschichte. Ich bin der festen Überzeugung, dass das zwingend notwendig war. Es ging um die Wiederherstellung des Vertrauens in unseren Rechtsstaat. Wir haben die Verpflichtung gesehen, hier dokumentarisch zu arbeiten und nichts, gar nichts auszulassen. Quotengesichtspunkte spielten dabei keinerlei Rolle, auch nicht, als viele andere Medien bereits wieder abgezogen waren. Es gab ein gesamtgesellschaftliches Versagen über mehr als zehn Jahre. Unser Auftrag war und ist es, die Aufarbeitung  abzubilden."

BR-Informationsdirektor Thomas Hinrichs

Reporter lieferten hunderte Beiträge und Gespräche für Hörfunk, Fernsehen, Online

Die Berichterstatter in dem vom BR geleiteten Pool erstellten mehrere hundert Hörfunkbeiträge von der Nachrichtenminute bis zum Stunden-Feature, die Hörfunk-Journalisten gaben mehr als tausend Livegespräche. Für das Fernsehen entstanden mehr als tausend Berichte und Live-Schalten vor allem für Tagesschau, Tagesthemen, Morgenmagazin, Mittagsmagazin in der ARD sowie  Rundschau im BR Fernsehen. Das Reporterteam schrieb auch täglich Online-Zusammenfassungen zum Prozessverlauf für Nachrichtenangebote der ARD (z.B. BR24 und Tagesschau.de) sowie das "Reportertagebuch" für BR24 an den Verhandlungstagen.

Die bislang geplante BR-Berichterstattung zum Urteil im NSU-Prozess am 11. Juli im Überblick:

 BR Fernsehen:

Sondersendung "Das NSU-Urteil".
Live aus München
ab 9.55 Uhr Das Erste und BR Fernsehen

"Rundschau extra" um 12.30 Uhr
Aktuelle Berichterstattung zum Urteil in sämtlichen Rundschau-Ausgaben (16.00 Uhr, 18.30 Uhr, Rundschau-Magazin 21.45 Uhr im BR Fernsehen. Rundschau Nacht um 23.30 Uhr auf BR24 und nach Mitternacht im BR Fernsehen).

Abendschau (18.00 Uhr):
u.a. In Nürnberg setzen sich Bürger und eine Schule seit Jahren für das Gedenken an den ermordeten Imbissverkäufer Ismail Yasar ein

Frankenschau aktuell (17.30 Uhr):
u.a. Trotz des Urteils sind noch viele Fragen offen: Wer hat den NSU in Nürnberg unterstützt?

Münchner Runde (20.15-21.00 Uhr):
Über das Urteil im NSU-Prozess diskutiert Ursula Heller mit folgenden Gästen:
- Christoph Arnowski, BR-Reporter und Prozessbeobachter
- Mehmet Daimagüler, Anwalt der Nebenklage
- Joachim Herrmann, Innenminister in Bayern, CSU
- Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, ehem. Bundesjustizministerin, FDP

Kontrovers – Die Story (21.00-21.45 Uhr): "Das Terrornetz – Zschäpes Helfer vor Gericht":
Die Dokumentation richtet ihren Blick auf die vier Mitangeklagten und damit das Netzwerk hinter dem Terror-Trio um Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe. Der Film geht den Tatbeiträgen der vier Angeklagten akribisch nach und fördert dabei Erstaunliches zutage. Prozessbeobachter, Nebenklagevertreter, Sicherheitsexperten und ein forensischer Psychiater analysieren Prozessauftritte, Tatbeiträge und Motive der Angeklagten und zeichnen so ein umfassendes Bild der vier Männer im Schatten von Beate Zschäpe.

Die Dokumentation macht die tiefe Verwurzelung des Terror-Trios in der Neonazi-Szene deutlich. Außerdem geht sie der umstrittenen Rolle der Sicherheitsbehörden nach. (Eine Co-Produktion von BR, MDR und SWR)

Das Erste:

Brennpunkt:
NSU-Prozess – Das Urteil (20.15 Uhr)
Moderation: Christian Nitsche

Der Brennpunkt analysiert den Urteilsspruch mit dem ARD-Rechtsexperten Frank Bräutigam und bilanziert die bisherige Aufarbeitung des NSU-Komplexes. Welche Fragen sind bis heute ungeklärt? Welche politischen Folgerungen müssen gezogen werden?

BR-Hörfunk:

B5 aktuell berichtet den ganz Tag über ausführlich über das Urteil im NSU-Prozess – mit Live-Schalten, Gesprächen, Hintergründen und Reportagen sowie Reaktionen aus München, Berlin und dem Ausland. Darüber hinaus ist das Urteil immer wieder "Thema des Tages" auf B5 aktuell – mit zusätzlichen und besonders ausführlichen Ausgaben: Morgens um 7:20 und 8:20 Uhr, mittags zusätzlich um 12:20 und 13:20 Uhr und abends in extra-langer Form von 17:08 bis 17:30 und von 18:08 bis 18:30 Uhr.

Bayern 2:
radioWelt am Morgen (ab 06.05 Uhr):
Gespräch mit BR-Reporter zur Geschichte des NSU-Prozesses
Interview mit Andrea Titz, Vorsitzende des Bayerischen Richtervereins

radioWelt am Mittag (ab 13.05 Uhr):
Das Urteil und erste Reaktionen darauf 

radioWelt am Abend mit halbstündiger Sondersendung "radioWelt spezial" ab 17.30 Uhr:
Gespräche mit BR-Prozessberichterstatter Tim Aßmann, mit Barbara John (Ombudsfrau der Bundesregierung für die Hinterbliebenen der NSU-Opfer) sowie mit Clemens Binninger (CDU), langjähriger Vorsitzender des NSU-Untersuchungsausschusses im Bundestag

Notizbuch (11.05 Uhr):
Live-Gespräch mit BR-/ARD-Reporter vom Prozess

Dossier Politik (ab 21.05 Uhr):
"Im Namen des Volkes…" – Das NSU-Urteil und die Folgen
Gesprächspartner: Tim Aßmann und Thies Marsen
Moderation: Christine Auerbach

Bayern 1:

Bayern 1 berichtet in allen Magazinsendungen sowie in seinen Nachrichten über das Urteil.

Bayern 3:

Frühaufdreher (5.00-9.00 Uhr):
Chronologie: Der NSU-Prozess

Update             (12.00-13.00 Uhr):
Das Urteil – Talk mit BR-Reporter Tim Aßmann

Die Zwei          (16.00-19.00 Uhr):
Das Urteil – Zusammenfassung und Reaktionen 

BR24

Berichterstattung aktuell und Hintergründe zum NSU-Prozess laufend auf BR24 und br24.de sowie unter: https://www.br.de/nachrichten/nsu-prozess/index.html

Themenschwerpunkt ARD-alpha, Donnerstag, 12. Juli:

Donnerstag, 12. Juli 2018, 19.30 Uhr
alpha-demokratie
mit Prof. Dr. Frank Saliger, Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht, LMU München
Moderation: Özlem Sarikaya

Donnerstag, 12. Juli 2018, 20.15 Uhr
Mitten in Deutschland: NSU (1/3)
Die Täter – Heute ist nicht alle Tage
Spielfilm, Deutschland 2016

Donnerstag, 12. Juli 2018, 22.00 Uhr
Mitten in Deutschland: NSU (2/3)
Die Opfer – Vergesst mich nicht
Spielfilm, Deutschland 2016

Donnerstag, 12. Juli 2018, 23.35 Uhr
Mitten in Deutschland: NSU (3/3)
Die Ermittler – Nur für den Dienstgebrauch
Spielfilm, Deutschland 2016

Freitag, 13. Juli 2018, 01.05 Uhr
Der NSU-Komplex
Doku-Drama, Deutschland 2016
Regie: Stefan Aust, Dirk Laabs
Alle Sendungen zum Thema stehen in der BR Mediathek zur Verfügung.


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