BR für die ARD Mediathek Sex and the Scientists - Wie wir künftig Kinder bekommen
Fortpflanzung ohne Sex? Das Heranwachsen von Babys außerhalb des Mutterleibs? Familienmodelle jenseits von "Vater-Mutter-Kind"? Weil die Wissenschaft immer mehr über die Entstehung des Lebens weiß, sind revolutionäre neue Entwicklungen möglich. Die dreiteilige Dokuserie "Sex and the Scientists" gibt ab 11. Juni Einblicke in die neueste Forschung und hinterfragt zugleich die ethischen Problemstellungen.

Daneben rollt “Sex and the Scientists” einen Cold Case der Wissenschafts-Geschichte auf. In einer fiktiven Sequenz blickt die Biochemikerin Rosalind Franklin (verkörpert von Marie Jensen) Jahrzehnte nach ihrem Tod 1958 zurück auf ihre Rolle in einem Forschungskrimi der 1950er-Jahre: der Suche nach der Struktur der DNA. Wurde dieses Rätsel nur gelöst – so der immer wieder hitzig diskutierte Verdacht – weil Franklins männliche Konkurrenten ihre Forschungsergebnisse gestohlen hatten?
Die Figur der Rosalind Franklin fungiert in der Serie auch als Erzählerin, die aufzeigt, wie die Fortschritte auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin und Biotechnologie die Normen und Regeln von Sex, Fortpflanzung und Zusammenleben verändern. Seit Franklins Tagen haben wir so viel über die Entstehung des Lebens gelernt, dass wir heute revolutionäre neue Werkzeuge besitzen, um Eizellen, Spermien, die Befruchtung und die Entwicklung des Lebens zu beeinflussen – und sogar unter Laborbedingungen nachzubauen. “Sex and the Scientists” taucht ein in die Welt avantgardistischer Forschung, kommt aber gleichzeitig jenen nahe, die an deren Entwicklungen und Fortschritte größte Hoffnungen für ihr eigenes Leben knüpfen.
Inhalt der Folgen im Einzelnen:
Folge 1: Eine Maus mit zwei Vätern
Kinder für bislang unfruchtbare Paare, genetisch verwandter Nachwuchs für gleichgeschlechtliche Paare? Beides könnte real werden – und die dahinterstehende neue Technik der künstlichen Fortpflanzung zum Milliardengeschäft. Wird die sogenannte In-Vitro-Gametogenese beim Menschen funktionieren? Und wie würde sich unsere Vorstellung von Familie dadurch verändern?
Folge 2: Videocall mit Embryo
Die Schwangerschaft ist ein fragiler Prozess, der in etwa einem Drittel aller Fälle in den ersten Wochen scheitert. In Mechanismen der Zellteilung des Embryos vermutet eine Forscherin in München eine Fehlerquelle, die sich vielleicht sogar abstellen ließe. Und in Aachen entwickelt ein Neonatologe einen künstlichen Uterus, der helfen könnte, Frühchen zu retten. Könnte die gleiche Technologie auch für mehr eingesetzt werden? Und ist das eine gute Idee?
Folge 3: "Erbgut-Origami"
Der dritte Teil der Serie zeigt, wie die Wissenschaft beginnt, dort Leben entstehen zu lassen, wo zuvor keines möglich war. Durch Gebärmutter-Transplantationen bei Frauen, die aus genetischen oder medizinischen Gründen keinen Uterus haben. Oder auch: Durch die Schaffung von gänzlich künstlichem Leben im Labor, mithilfe des sogenannten "Erbgut-Origamis".
Alle drei Teile ab 11. Juni in der ARD Mediathek
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