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Bayerisches Fernsehen Dokumentarfilm "Preis des Goldes"   

Für den Versuch, der Armut zu entkommen, zahlen sie einen hohen Preis: Der Filmemacher Sven Zellner begleitete in der Mongolei eine Gruppe von fünf Männern, die illegal nach Gold suchen. Durch den Einsatz veralteter Maschinen, Dynamit und Quecksilber riskieren sie ihr Leben. Auf der Duisburger Filmwoche wurde die BR-Koproduktion 2012 mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Das Bayerische Fernsehen zeigt „Preis des Goldes" am 11. Februar als deutsche Erstausstrahlung.

Stand: 14.01.2014

Preis des Goldes | Bild: BR/Nominal Film

Die Mongolei gehört zu den rohstoffreichsten Ländern der Erde. Internationale Großkonzerne haben das Land bereits unter sich aufgeteilt und schürfen hier nach Uran, Gold, Silber, Kupfer, Erdöl und Kohle. Doch auch die mongolische Bevölkerung möchte von den großen Goldvorkommen profitieren: Rund 100.000 Menschen schürfen in der Mongolei illegal nach Gold. Um ihrer Armut zu entkommen, graben sie mit bloßen Händen. Sie setzen veraltete Maschinen und lebensgefährliche Methoden ein, darunter selbst gebaute Dynamitstangen. Und die Goldsucher graben nicht nur Stollen, die jeden Moment einstürzen können, sondern waschen die geförderten Steine auch mit Quecksilber, um an das wertvolle Edelmetall zu kommen. Sie wissen, dass sie damit sich und die Umwelt massiv schädigen. Und sie geraten mit ihrer eigenen Kultur in einen großen Konflikt, denn für die Nomaden ist die Natur heilig, und es gilt ihnen als äußert verwerflich, die Erde aufzureißen, um nach Bodenschätzen zu graben.

Preis des Goldes       

Bayerisches Fernsehen
11. Februar 2014, 22.45 Uhr
-Deutsche Erstausstrahlung-
Dokumentarfilm, Deutschland 2012
Regie: Sven Zellner, Chingunjav Borkhuu
Redaktion BR: Sonja Scheider

Für ihren Dokumentarfilm haben die Regisseure Sven Zellner und Chingunjav Borkhuu eine Gruppe von fünf Männern in ihre selbst gegrabenen Stollen und Tunnel in der Wüste Gobi begleitet. In eindrucksvollen Bildern zeigen sie die Widersprüche dieser Männergesellschaft, die hin- und hergerissen ist zwischen dem Bewusstsein, sich und der Natur nachhaltig zu schaden und der Hoffnung, reich zu werden und endlich dem Elend zu entkommen.

2006 traf Ko-Regisseur Sven Zellner erstmals auf illegale Goldgräber in der Mongolei. Als er versuchte, die Männer zu fotografieren, warfen diese Steine nach ihm. Um das Vertrauen der Goldsucher zu gewinnen, reiste der Filmemacher vier Jahre lang immer wieder in die Mongolei, bevor es ihm gelang, die später in „Preis des Goldes" porträtierte Gruppe von Goldschürfern kennenzulernen und davon zu überzeugen, sich mit der Kamera begleiten zu lassen. Unterstützt wurde er dabei von seinem Ko-Regisseur Chingunjav Borkhuu, der fließend mongolisch und deutsch spricht.

"Preis des Goldes" wurde auf zahlreichen internationalen Filmfestivals gezeigt, unter anderem auf dem Brooklyn International Filmfestival, dem internationalen Dokumentarfilmfestival Hot Docs in Toronto und dem Filmfest München.

Auf der Duisburger Filmwoche wurde die BR-Koproduktion 2012 mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet. Die Begründung der Jury:

 „Mit souveräner Sorgfalt erzählen die Filmemacher von der Aussichtslosigkeit der Arbeit der Goldgräber. Die Wüste ist eine leere Bühne, und auf dieser Bühne arrangieren sie die wenigen Requisiten äußerst präzise zu einer Geschichte der Gewalt, die allerdings wie die selbst gebauten Dynamitstangen immer wieder in der Stille Gobis erstickt. Interviews verdichten die Filmemacher zu inneren Monologen, die dem Film eine ergreifende poetische Kraft verleihen. Die Kamera macht aus der Schwierigkeit, sich im Staub der Goldmühle und der Enge der Schächte zu bewegen, ihre größte Stärke und schafft Bilder mit überwältigendem physischem Ausdruck."


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