ARD-Radio-Recherche Sport Polizei befürchtet Hooligan-Probleme bei der Fußball-EM
Bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich befürchtet die Polizei Probleme mit Hooligans. Uwe Ganz, Gruppenleiter der deutschen Einsatzkräfte bei dem Turnier, sagte gegenüber ARD-Radio-Recherche Sport: „Wir haben Informationen aus den verschiedenen Bundesländern und wissen durch unsere szenekundigen Beamten, dass diese Europameisterschaft in den Hooligankreisen jedenfalls ein heißes Thema ist."
Uwe Ganz führt die Delegation der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) an, die bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen angesiedelt ist. Szenekundige Beamte werden die französische Gendarmerie im Umfeld der deutschen Spiele unterstützen. Dass nun erstmals 24 Mannschaften an der EM teilnehmen, so viele wie noch nie, könnte die Lage zusätzlich verschärfen – auch in Deutschland. Uwe Ganz: "Hooligans aus Ost- oder Südosteuropa werden Deutschland wahrscheinlich als Transitland benutzen. Da kann es zu Begegnungen auf Rasthöfen oder Parkplätzen kommen, die man sich so eben nicht wünscht. Da könnten schon die Falschen zusammen kommen."
Die Sicherheitskräfte in Frankreich werden während des Turniers wegen der erhöhten Terrorgefahr ohnehin sehr präsent sein. Im Kampf gegen Hooligans setzen sie neben einem schon im Vorfeld verstärkten internationalen Austausch auf eine Null-Toleranz-Taktik, um Ausschreitungen wie bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in dem Land zu verhindern.
DFB lädt Hooligan-Opfer Daniel Nivel zu EM-Spiel ein
Damals hatten deutsche Hooligans in Lens den französischen Gendarmen Daniel Nivel angegriffen und so schwer verletzt, dass er seither mit gravierenden Behinderungen lebt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat in den vergangenen Wochen Kontakt zu Nivel und seiner Frau Lorette aufgenommen und will das Ehepaar bei der EM zu einem Spiel einladen.
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