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BR/ARD Abschluss der "Public Broadcasters International" PBI

Mit einem Bekenntnis zur Relevanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einer Welt des digitalen Wandels ist die "Public International Broadcasters"-Konferenz in München zu Ende gegangen. Bei dem zweitägigen Treffen der Medienbranche, das in diesem Jahr unter der Federführung des Bayerischen Rundfunks stand, diskutierten Spitzenvertreter öffentlich-rechtlicher Sender und anderer Medien sowie Marktbeteiligte und Journalisten aus aller Welt wichtige Zukunftsfragen und aktuelle Medientrends.

Stand: 11.09.2015

So war eines der Themen, wie sich Qualitätsjournalismus angesichts der Informationsflut auf immer neuen Kanälen und Plattformen sichern lässt, und wie öffentlich-rechtliche Medien ihre gesamtgesellschaftliche Bedeutung aufrechterhalten können.

Impulse kamen dabei u.a. von Cory Haik (Washington Post), Ralph Rivera (BBC) sowie von Ulrik Haagerup, Nachrichtenchef des dänischen öffentlich-rechtlichen Rundfunks DR, der mit seinem Buch "Constructive Journalism" im vergangenen Jahr die Medienbranche aufgerüttelt hatte. In einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde plädierte Haagerup am Freitag für mehr positive Themen in der Berichterstattung, gerade in den öffentlich-rechtlichen Sendern: "Nur so können wir die Welt wahrhaftig abbilden und in der digitalen Zeit unsere Glaubwürdigkeit und Relevanz behalten", sagte er.

"Alle Kanäle nutzen"

BR-Informationsdirektor Thomas Hinrichs erklärte, öffentlich-rechtliche Medien müssten alle journalistischen Wege nutzen, um ihre Inhalte zu verbreiten: "Dafür müssen wir sämtliche Ausspielwege und Kanäle nutzen, brauchen aber auch Kooperationen, etwa mit Verlagen."

Stärkere Zusammenarbeit

Schon am Vortag hatten sich europäische Rundfunkanbieter für eine stärkere Zusammenarbeit untereinander ausgesprochen und dabei auch Partnerschaften mit anderen Marktteilnehmern, wie Verlagen und Netzwerkanbietern angeregt. Einig war man sich, dass eine digitale Gesellschaft sowohl schnelle Netzwerke wie auch exzellente Inhalte benötigt und es im Zusammenspiel klassischer Inhalteanbieter, Online-Plattformen sowie modernen Netzwerkbetreibern ausgewogene Rahmenbedingungen geben muss.

Gemeinsame Interessen

"Wir stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Wir brauchen Inhalte, wir brauchen Netzwerke, aber es müssen faire Spielregeln für alle gelten", sagte Manuel Cubero, Sprecher der Geschäftsführung von Vodafone. "Wir haben gemeinsame Interessen", erklärte auch Christoph Keese, stellvertretender Geschäftsführer von Axel Springer und betonte dabei die Chancen der digitalen Medienwelt: "Im Journalismus erleben wir so etwas wie ein goldenes Zeitalter der Kreativität."

Branchenübergreifende Allianzen

Gastgeber und BR-Intendant Ulrich Wilhelm unterstrich den Wert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Stabilität der Gesellschaft und den sozialen Zusammenhalt und plädierte für neue branchenübergreifende Allianzen. "Wir müssen aus den Silos herauskommen", forderte Wilhelm. Gerade in einer sich schnell wandelnden Medienwelt und angesichts der permanenten Angebotsflut bräuchten die Bürger zuverlässige Informationen und Orientierung.

Trimedialer Umbau

Diese müsse künftig aber auf allen Kanälen zur Verfügung stehen: "Wir müssen dort sein, wo unser Publikum ist", sagte Wilhelm und verwies auf den laufenden trimedialen Umbauprozess im Bayerischen Rundfunk. Künftig will sich der Sender nach Inhalten statt nach getrennten Ausspielwegen - Radio, Fernsehen und Online - aufstellen. Die PBI-Konferenz wurde 1991 ins Leben gerufen und wird seitdem im regelmäßigen Wechsel von verschiedenen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in aller Welt abgehalten. Nächstes Jahr wird der öffentlich-rechtliche Rundfunksender CBC Radio-Canada die Konferenz ausrichten.


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