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Bayerische Hofgeschichten "Lust aufs Land": sieben neue Folgen ab 12. Februar

"Lust aufs Land" erzählt von den Ideen, Zielen und Träumen bayerischer Landwirtinnen und Landwirte – aber auch von den Herausforderungen, die sie meistern müssen, um ihre Betriebe erfolgreich in die Zukunft zu führen. Das BR Fernsehen zeigt in dieser Staffel sieben neue Folgen ab Montag, 12. Februar 2024, immer montags um 20.15 Uhr. Alle Folgen sind bereits ab Mittwoch, 7. Februar in der ARD Mediathek verfügbar, insgesamt für zwei Jahre.

Published at: 29-1-2024

75 Rinder gehören zum Reichenberger-Hof. Lucas ist - frisch von der Uni - in den Betrieb der Eltern eingestiegen. | Bild: BR/isarflimmern fernsehproduktion GmbH/Michael Facchini

Ob sie Fische züchten oder Honig ernten, mit Wagyu-Rindern einen Neustart wagen oder alte Urkorn-Getreidesorten wiederentdecken – Bayerns Landwirte und Landwirtinnen lieben ihren Job mit und von der Natur. Und sind dabei immer offen, auch neue Wege zu gehen.

Das sind die Höfe der neuen Staffel

Fischerei Mayer – Montag, 12. Februar, 20.15 Uhr

Hätte man Katharina Mayer aus Straubing vor einigen Jahren gesagt, dass sie bald als Berufsfischerin auf der Donau unterwegs sein würde, hätte sie vermutlich nur gelacht. Denn bis 2017 hat Kathi noch als Zahnarzthelferin gearbeitet, doch als der Vater überraschend stirbt, übernimmt die junge Frau gemeinsam mit Bruder Michael die elterliche Fischerei, deren Familientradition bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Anfangs haben ihr die wenigsten den Job zugetraut. Doch Kathi hat sich durchgebissen und alle von sich überzeugt. In Zukunft wird sie aber einen weiteren Verlust zu verkraften haben...

Wagyuzucht Weiß – Montag, 12. Februar, 20.15 Uhr

Auch Alexander Weiß aus Aufseß im Landkreis Bayreuth in der Fränkischen Schweiz musste schon früh Verantwortung für den elterlichen Milchviehbetrieb übernehmen. Gerade mal 15 Jahre alt ist er, als sein Vater stirbt. Obwohl der Hof alles andere als gewinnbringend ist, versucht Alexander zunächst gemeinsam mit seiner Mutter, das Erbe weiterzuführen. Doch mit 22 Jahren muss er sich eingestehen, dass es so nicht weitergeht: Alexander schließt den Betrieb und arbeitet in einem anderen Beruf. Ganz aber hat ihn die Liebe zur Landwirtschaft nie losgelassen. Jetzt will er den Jahrhunderte alten Hof neu beleben. Doch statt Milchvieh stehen heute japanische Wagyu-Rinder auf seinen Weiden. Mit dem Verkauf des edlen Gourmetfleisches wollen Alexander und Ehefrau Anke den Betrieb schon bald wieder im Vollerwerb betreiben. Ein großes Wagnis, denn die Anschaffung und der Unterhalt der Tiere sind teuer…

Reichenberger Hof – Montag, 19. Februar, 20.15 Uhr

Auf dem Reichenberger Hof in der Oberpfalz steht die Viehwirtschaft im Mittelpunkt. 75 Tiere leben hier in einem Freilaufstall. Seit über dreihundert Jahren ist der heutige Biobetrieb in Waldershof in Familienbesitz. Aktuell bewirtschaften ihn Landwirt Alois, seine Ehefrau Heidi und Sohn Lucas Reichenberger (23), der seit kurzem in den Betrieb miteingestiegen ist. Erst vor wenigen Monaten hat er sein Landwirtschaftsstudium abgeschlossen und viele neue Ideen mit nach Hause gebracht. Lucas' Hilfe ist aber nicht nur deshalb sehr willkommen – seit einem schweren Unfall und einem drohenden Burnout muss Vater Alois kürzertreten.

Bio-Imkerei Trax – Montag, 19. Februar, 20.15 Uhr

Jonas und Verena Trax sind Wanderimker. Von ihrem Hof in Oderding in der Nähe von Weilheim aus fahren die beiden mit ihren Völkern dorthin, wo Bäume oder Blumen blühen. Das Leben im Camper ist seit Jahren Alltag für die junge Familie. Auch die Kinder Benno (4) und Luna (2) sind von Geburt an immer dabei, wenn ihre Eltern mit den Bienen übers Land ziehen und nach den besten Standplätzen für ihre Millionen "Mitarbeitenden" suchen. Zehn sortenreine Honige in Bioqualität, von Kornblume über Kirsche bis hin zur Weißtanne werden Jonas, der aus einer eingesessenen Imker-Dynastie stammt, und seine Frau Verena auch dieses Jahr wieder ernten. Auch wenn die beiden ihr Wanderleben lieben – irgendwann, so das Ziel, wollen sie sesshaft werden.

Biohof St. Johann – Montag, 26. Februar, 20.15 Uhr

20 Jahre lang stand der Biohof St. Johann in Kammlach im Unterallgäu leer – bis Carmen Grimbs und Roland Popfinger ihm neues Leben eingehaucht haben. Mit ihrer Schafherde wollen die beiden dieses Jahr als Landwirte im Vollerwerb durchstarten. Eigentlich ist Carmen Pädagogin und Roland hat als Schreiner sein Geld verdient. Aber irgendwann hat beiden etwas gefehlt zum Glücklichsein. 2016 sind die beiden deshalb aus München ins Allgäu gezogen und haben viel Energie in die Renovierung eines alten Hofes gesteckt. Ob sie von der Landwirtschaft auf Dauer auch leben können, wird sich erst in den kommenden Monaten herausstellen…

Voglhof – Montag, 26. Februar, 20.15 Uhr

Im niederbayerischen Rottal, bei Pfarrkirchen, liegt der Voglhof. Auch er ist schon lange nicht mehr bewirtschaftet, als Karin Neumeier ihren heutigen Mann Tobias kennenlernt und die beiden beschließen, den Hof von Tobias´ Eltern wiederzubeleben. Heute verarbeitet die 43-Jährige hier vor allem Kräuter und Blüten, die kaum noch jemand kennt – darüber hinaus Obst und Gemüse. Und das mit viel Wissen, Liebe und Leidenschaft. Außerdem haben Tobias und Karin begonnen Wasserbüffel zu züchten. Die asiatischen Rinder sind im Rottal ein eher exotischer Anblick. Auch wenn Tobias im Hauptberuf weiter als Technischer Zeichner arbeitet, ihre Entscheidung für die Landwirtschaft haben die beiden nie bereut. Und auch ihr zehnjähriger Sohn Jonas fühlt sich auf dem Hof pudelwohl.

Tristans Biohof – Montag, 4. März, 20.15 Uhr

Tristan Billmann aus Gunzendorf in Mittelfranken ist Biobauer aus voller Überzeugung. Er experimentiert mit neuen Gemüsesorten und versucht ohne künstliche Bewässerung auszukommen. "Am Anfang war ich schon als Spinner gesehen, aber das bessert sich jetzt Stück für Stück." Vor drei Jahren hat der heute 27-Jährige noch an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf geforscht und hatte eine Professorenkarriere vor sich. Doch dann beschloss er stattdessen den Bauernhof seiner Eltern zu retten – und dafür komplett umzukrempeln. Seitdem bleibt dort kein Stein mehr auf dem anderen. Tristans Motto: "Den Mutigen gehört die Welt."

BioBergen – Montag, 4. März, 20.15 Uhr

Katharina Wimmer wollte schon immer den Hof ihrer Eltern im oberbayerischen Bergen übernehmen und Andi war ein umtriebiger Schreinermeister. Doch mit der Liebe zu Katharina kam auch sein alter Kindheitstraum zurück: ein Leben als Landwirt. Seit die beiden an einem Strang ziehen, hat sich der Milchviehhof stetig gewandelt. Die Rinder behalten ihre Hörner, die Kälbchen werden von den Müttern und Ammen getränkt und kein Tier verlässt mehr den Hof, um ins Ungewisse transportiert zu werden. Mit Hofschlachtung und Direktvermarktung machen die beiden Chiemgauer ihr Betriebskonzept rund. Und seit ihr Hof einen Melkroboter hat, bleibt auch mehr Zeit im Sommer das Jungvieh auf der eigenen Alm zu besuchen.

Plankhof – Montag, 11. März, 20.15 Uhr

Wenn der Wirt einer Punkkneipe aus Flensburg oben an der Ostsee eine Oberpfälzerin kennenlernt, kann es schon passieren, dass er plötzlich Landwirt in Bayern wird. So zumindest ist es Bjane gegangen, der mit seiner Ramona vor zwei Jahren aus dem hohen Norden aufs Land in den Süden auf deren elterlichen Hof gezogen ist. Seitdem lernt der Quereinsteiger von seinen Schwiegereltern und Oma Regina, was auf dem kleinen Biobetrieb mit schottischen Hochlandrindern, Hühnern, Enten, Hasen, einem Gemüsegarten und Wald an Arbeit anfällt. Schließlich sollen Ramona und Bjane den Plank-Hof irgendwann einmal übernehmen.

Chiemgaukorn – Montag, 11. März, 20.15 Uhr

Auch im südlichen Oberbayern ist ein Nordlicht auf dem Land heimisch geworden: Julia Reimann aus Hamburg hat mit ihrem Mann Stefan Schmutz, einem Chiemgauer, innerhalb der letzten 20 Jahre Ungewöhnliches geschaffen: Mit dem Anbau von Urkörnern wie Emmer, Einkorn oder Buchweizen bewirtschaften die beiden erfolgreich ihren Hof in Trostberg im Vollerwerb. Dabei fing alles mal ganz anders an – in Berlin, wo die beiden sich in den 90er-Jahren im Studium kennen- und lieben lernten. Julia wagte mit Stefan den Schritt nach Bayern auf den Hof seiner Eltern. Mittlerweile haben die beiden zwei Töchter im Teenager-Alter, 25 Menschen arbeiten im Betrieb, es gibt einen Laden, Seminarräume und Kräuterführungen. Doch selbst so erfahrene Ackerbauern wie Stefan und Julia sind machtlos, wenn das Wetter nicht mitspielt. So steht ihr neuestes Projekt – der Anbau von Erbsen – in diesem Jahr auf wackeligen Beinen…

Hausberghof – Montag, 18. März, 20.15 Uhr

Mitten im niederbayerischen Rottal haben sich zwei Best-Ager den Traum vom eigenen Bauernhof mit einem ganz eigenen Konzept erfüllt: Anton (63) und Gudrun (66) Dapont verleasen Turopolje- und Berkshire-Schweine. Das heißt: Gegen Futtergeld und Schlachtgebühren bekommen ihre Kunden ein eigenes Ferkel, das bis zur Schlachtung auf Antons und Gudruns Hausberghof in Egglham lebt. Und auch sonst sind der ehemalige Geschäftsführer einer Recyclingfirma und die Konzert-Pianistin eher außergewöhnliche Landwirte: Gudrun malt und zeigt ihre Zeichnungen bei Ausstellungen im alten Silo des Hofes, sie vermieten ein Fremdenzimmer und auch Schafe und französische Aubrac-Rinder leben auf dem Hof, den Anton 2004 gekauft und komplett mit Naturmaterialien saniert hat.

Biohof Königsfeld – Montag, 18. März, 20.15 Uhr

150 km östlich vom Hausberghof widmen sich zwei Youngster der großen Aufgabe, einen landwirtschaftlichen Betrieb erfolgreich als Vollerwerb zu führen. Maria (22) und Johann (25) Kirchfeld haben gleich nach dem gemeinsamen Studium den ehemaligen Nebenerwerbs-Hof von Marias Eltern im oberbayerischen Kranzberg bei Freising übernommen. Hier haben sie sich mit einer Rindermast, 400 Hühnern und Gemüseanbau breit aufgestellt. Ihr Traum: ausschließlich von der Direktvermarktung leben können. Anfang des Jahres haben die beiden dafür einen kleinen Hofladen gebaut. Doch die Kundschaft lässt zunächst auf sich warten.

Biohof Samenfink – Montag, 25. März, 20.15 Uhr

In der Nähe von Kempten – in der kleinen Ortschaft Oberthingau – experimentieren Michl Samenfink und Sarah Sagemann mit Kartoffeln. Und diese sind alles andere als gewöhnlich: neben gelben bauen die Bio-Landwirte auch rote und blaue Kartoffeln an. Für das Allgäu ist das eher ungewöhnlich, denn sowohl die Böden als auch die Witterung sind eine Herausforderung für den Anbau der Knollengewächse. Und dieses Jahr besonders: erst Dauerregen, dann Dauertrockenheit machten den Bauern heuer einen dicken Strich durch die Rechnung. Auch privat warten auf Sarah und Michl in diesem Jahr jede Menge Veränderungen. Die beiden erwarten ihr erstes gemeinsames Kind und auch der Hausbau steht in den Startlöchern. Doch der Allgäuer und die Schwarzwälderin leben zum Glück nicht nur von ihren Kartoffeln. Neben Alpakas, Galloway- und Highlandrindern sind auch noch 40 Mastrinder hier. Dreimal im Jahr kommt ein Metzger mit einer mobilen Schlachtbox. Für die beiden ist das trotz aller Professionalität eine enorme emotionale Herausforderung…

Obergrashof – Montag, 25. März, 20.15 Uhr

Östlich von Dachau liegt der Obergrashof – ein Demeter-Betrieb mit 30 Mitarbeitenden. Drei Bauern betreiben gemeinsam den Hof. Das Besondere hier: Keiner von ihnen ist der Eigentümer, niemandem gehört auch nur ein Quadratmeter Land der insgesamt 120 Hektar, die sie hier seit mehr als 30 Jahren bewirtschaften. Gärtnermeister Julian Jacobs hat den damals verfallenen Hof 1991 von der Stadt München gepachtet. Kurz darauf stießen der Gärtner Peter Stinshoff und Tom Girgnhuber, der in Weihenstephan Gartenbau studiert hat, zu dem jungen Betrieb. Mit viel Enthusiasmus bauten die drei ihren Betrieb auf, der inzwischen den Großraum München mit Biogemüse versorgt. Zur Kreislaufwirtschaft am Demeterhof gehören aber auch noch Murnau-Werdenfelser, eine der ältesten und vor kurzem noch vom Aussterben bedrohte Rinderasse.

Alle Sendetermine im Überblick, jeweils montags um 20.15 Uhr im BR Fernsehen:

12. Februar 2024
Fischerei Mayer: Katharina Mayer, Straubing (Niederbayern)
Wagyuzucht Weiß: Alexander Weiß, Aufseß (Lkr. Bayreuth, Oberfranken)

19. Februar 2024
Reichenberger Hof: Lucas Reichenberger, Waldershof (Lkr. Tirschenreuth, Oberpfalz)
Bio-Imkerei Trax: Jonas und Verena Trax, Oderding (Lkr. Weilheim-Schongau, Oberbayern)

26. Februar 2024
Biohof St. Johann: Carmen Grims und Roland Popfinger, Kammlach (Lkr. Unterallgäu, Schwaben)
Voglhof: Karin Neumaier, Dietersburg (Lkr. Rottal-Inn, Niederbayern)

4. März 2024
Tristans Biohof: Tristan Billmann, Gunzendorf (Lkr. Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim, Mittelfranken)
BioBergen: Katharina und Andi Wimmer, Bergen (Lkr. Traunstein, Oberbayern)

11. März 2024
Plank-Hof: Georg Plank, Ponholz (Lkr. Schwandorf, Oberpfalz)
Chiemgaukorn: Stefan Schmutz und Julia Reimann, Trostberg (Lkr. Traunstein, Oberbayern)

18. März 2024
Biohof Königsfeld: Johann und Maria Kirchfeld, Kranzberg (Lkr. Freising, Oberbayern)
Hausberghof: Anton und Gudrun Dapont, Egglham (Lkr. Rottal-Inn, Niederbayern)

25. März 2024
Biohof Samenfink: Michael Samenfink und Sarah Sagemann, Oberthingau (Lkr. Ostallgäu, Schwaben)
Obergrashof: Peter Stinshoff, Dachau (Oberbayern)


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