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Lebenslinien Irmgard und die Widerstandssocken

Das BR Fernsehen zeigt am Montag, 16. Juli 2018 um 22.00 Uhr die Lebenslinien: "Irmgard und die Widerstandssocken" über die einfache Bäuerin Irmgard, die in den 80er Jahren gegen den Bau der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf kämpfte. Sie strickte zigtausende von Socken und verteilte sie als „Widerstandssocken“ an die Demonstranten, damit sie keine kalten Füße bekamen. Der Film ist in der BR Mediathek bereits ab Donnerstag, 12. Juli abrufbar online unter: www.br.de/mediathek

Stand: 28.06.2018

Irmgard Gietl im Wald neben der ehemaligen Baustelle der WAA Wackersdorf. | Bild: BR/Waldemar Hauschild

Ungehorsam ist der heute 88-jährigen Irmgard Gietl nicht in die Wiege gelegt worden. Ihre Jugend in der Oberpfalz ist von Entbehrung geprägt. Das Stricken ist zunächst eine Grundnotwendigkeit, um warme Sachen zu haben. Doch es wird zu Irmgards Leidenschaft. Mit Mitte 50 führt Irmgard ein ruhiges Leben als Mutter und Hausfrau. Als bekannt wird, dass in ihrer Nachbarschaft bei Wackersdorf eine angeblich ungefährliche atomare Wiederaufarbeitungsanlage gebaut werden soll, wird sie misstrauisch. Die Härte, mit der die Regierung bald gegen demonstrierende Bürger vorgeht, treibt Irmgard selber an den Bauzaun. Für ihre Familie zu sorgen, heißt nun, gegen die WAA zu kämpfen. Und doch bleibt sie zerrissen zwischen traditioneller Hausfrauenrolle und gewecktem Widerstandsgeist. Nur ihrem Stricken bleibt sie treu: Zigtausende von Socken wie die, die sie bisher für Familie und Freunde gestrickt hat, verteilt sie nun als „Widerstandssocken“ an die Demonstranten – damit diese keine kalten Füße bekommen. 1989 wird der Bau der WAA schließlich aufgegeben, was Irmgard auch sich zuschreibt.


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