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Dokumentarfilm Krieg im Paradies – der Fall Vieques

Der Dokumentarfilm "Krieg im Paradies – der Fall Vieques" von Max M. Mönch erzählt die erschütternde Geschichte einer kleinen Insel in der Karibik. Vieques, kurz vor Puerto Rico – ein scheinbar unberührtes Paradies. Doch der Eindruck täuscht. Über sechs Jahrzehnte war Vieques der ideale Ort zum Kriegspielen. Armeen aus der ganzen Welt haben hier alles ausprobiert: biologische Waffen, chemische Kampfstoffe, Uran-Munition, konventionelle Sprengbomben, Streumunition usw. Dass auf der Insel etwa 2.000 Menschen leben, beachtete niemand. Für sie war Vieques die Hölle.

Stand: 19.09.2017

Blick auf das Landungsschiff USS Thomaston, die 1982 während der Operation Ocean Venture vor der Küste ankert. | Bild: BR/NARA (gemeinfrei)

Die US Navy nutzte Vieques, um sich auf jeden Krieg vorzubereiten, der seit dem Zweiten Weltkrieg mit amerikanischer Beteiligung geführt wurde. Das Pentagon vermietete zudem Teile der Insel an ausländische Partner, etwa an Armeen südamerikanischer Despoten. Die Bundeswehr durfte hier erstmals Uran-Munition einsetzen. Bereits nach ein paar Jahren waren weite Teile der Insel zerstört und kahl. In mehreren miteinander verwobenen Geschichten kommt ein unfassbarer Umweltskandal ans Licht.

Der Film beginnt im Paradies, doch je mehr der Zuschauer erfährt, was hier über sechs Jahrzehnte vorgefallen ist und welche Folgen das für die Bewohner hat, desto grausiger wird dieser Ort. Die Spuren sind, auch zehn Jahre nach Abzug der US Army, unübersehbar – in jeder Familie und auf jedem Quadratmeter: Vieques ist einer der am stärksten kontaminierten Orte der Welt. Regisseur Max M. Mönch deckt den Fall Vieques auf und begleitet den engagierten Anwalt John Eaves bei seinem Kampf gegen die Täter – die US-Regierung, die Nato, die US-Armee.

Max M. Mönch gewann mit diesem Stoff 2013 den ersten Preis bei dem vom Bayerischen Rundfunk und von Global Screen damals ausgelobten Dokuwettbewerb. Der Film entstand als BR-Koproduktion und ist erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen.

Der Film ist für akkreditierte Journalisten im BR-Vorführraum zu sehen.


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