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BR Fernsehen Drei Dokumentarfilme zum Volkstrauertag

Anlässlich des Gedenktages zur Erinnerung an Kriegstote und Opfer von Gewaltherrschaft am 15. November zeigt das BR Fernsehen bereits ab 28. Oktober auf dem Sendeplatz "DOX – Der Dokumentarfilm im BR" (immer mittwochs um 22.45 Uhr) drei Dokumentarfilme, die sich auf ganz unterschiedliche Weise mit der Geschichte von Zeitzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg auseinandersetzen.

Stand: 13.10.2020

Die letzten Zeitzeugen | Bild: BR/Michael Kalb

Die letzten Zeitzeugen
Der junge Filmemacher Michael Kalb recherchierte in seiner Heimat, dem Landkreis Augsburg, und befragte über zwei Jahre hinweg mehr als 30 Menschen, die alle vor 1930 geboren wurden. In Interviews vor der Kamera erzählen diese Zeitzeugen ihre ganz persönlichen Erinnerungen an die Epoche von etwa 1930 bis 1950. Verdichtet in dem Dokumentarfilm entsteht daraus ein mosaikhaftes Bild des Lebens im Augsburger Landkreis in dieser Zeit. Dieses umfasst die damaligen Lebensumstände und den Alltag, den aufkommenden Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Vertreibung, den Zweiten Weltkrieg sowie die Heimkehr nach dem Krieg und die Ankunft von Flüchtlingen. Gleichzeitig begleitet der Filmemacher zwei dieser Zeitzeugen, zwei Brüder aus Bobingen, auf eine letzte Reise in ihre eigentliche Heimat in Oberschlesien, die sie im Krieg verlassen mussten.

Das Gesamtprojekt "Die letzten Zeitzeugen", zu dem außer dem langen Dokumentarfilm ein Archivprojekt sowie ein Buch gehören, erhielt den Augsburger Medienpreis 2020 in der Kategorie "Haltung".

BR Mediathek: Nach Ausstrahlung 12 Monate
In der Mediathek zusätzlich zu dem Dokumentarfilm ausgewählte Interviews einzelner Zeitzeugen aus dem Film.

Über Leben in Demmin
Im Frühjahr 1945 wird Demmin, eine kleine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, zum Ort einer schrecklichen Tragödie: Während die Rote Armee anrückt, nehmen sich hunderte Einwohner das Leben. Bis zum Ende der DDR wird über die konkreten Umstände des beispiellosen Massensuizids geschwiegen, die genauen Opferzahlen der kollektiven Hysterie sind immer noch unbekannt.
Neonazis versuchen heute, diese Leerstelle für ihre Zwecke zu missbrauchen: An jedem 8. Mai, dem Tag des Endes des Zweiten Weltkriegs, marschieren sie schweigend durch die Straßen der Gemeinde. Gleichzeitig bemühen sich mehrere Hundertschaften der Polizei, Gegendemonstranten von der Route fernzuhalten.
In der Dokumentation sprechen Überlebende erstmals von den schrecklichen, lange verdrängten Erfahrungen ihrer Kindheit und Jugend. Neben dem Wunsch nach Versöhnung und dem Willen zu einer ehrlichen Aufarbeitung stehen Hass und Feindseligkeit. So eröffnet der Film an diesem exemplarischen Ort einen neuen Blick auf den weiterhin schwierigen Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte.

BR Mediathek: Nach Ausstrahlung 7 Tage

Kinder des Krieges
Noch Wochen nach dem 8. Mai 1945 habe er sich in Panik auf die Erde geworfen, wenn irgendwo am Himmel ein Flugzeug erschien, berichtet Paul Diefenbach (damals 7 Jahre alt) aus Köln. Zeitzeugen des Jahres 1945 und ihre Erinnerungen stehen im Zentrum des Dokumentarfilms: "Kinder des Krieges". Ihre Aussagen machen deutlich: Unser Bild vom Jahr 1945 ist rückblickend geschönt. Geschönt von der Vorstellung des nahen Kriegsendes. Geschönt von der Vorstellung, dass am 8. Mai 1945 aller Schrecken endete. Aus Sicht derjenigen, die damals Kinder waren, stellt sich das Jahr 1945 ganz anders dar.

BR Mediathek: Nach Ausstrahlung 7 Tage


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