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Mehr als 50 000 Filme werden neu archiviert "Programmschätze erster Güte": BR startet Großprojekt zur Filmsicherung

Der Bayerische Rundfunk startet zum Jahreswechsel ein Großprojekt zur Sicherung und Optimierung seines umfangreichen Filmbestandes. Mehr als 50.000 Filme werden in den nächsten zehn Jahren trotz des großen Spardrucks im BR systematisch restauriert, digitalisiert und neu dokumentiert.

Stand: 06.10.2017

Filmsicherung im BR | Bild: BR

Das Filmarchiv des BR ist eines der größten in der ARD. Dort finden sich, verteilt auf die Standorte München-Freimann und Unterföhring, Beiträge aller Genres und zu fast allen Themengebieten. Der erste BR-Film "Gärtnerin aus Liebe" stammt aus dem Jahr 1954, der Großteil der Filme aus den 1960er und 70er Jahren. Darunter sind  einzigartige Programm-Materialien, über die oft keine anderen Sender und nicht einmal Fachmuseen verfügen: Berichte, Reportagen, Features, Interviews und Fernsehfilme über alles, was Bayern nicht nur in dieser Zeit bewegt hat.

"Im BR-Filmarchiv finden sich einmalige Zeugnisse der Zeitgeschichte unseres Landes und die gesamte Programmgeschichte des BR Fernsehens, vor allem aus der Zeit der späten 1950er bis in die 90er Jahre. Von Wilhelm Hoegners Würdigung der Bayerischen Verfassung bis hin zu spektakulären Aufnahmen vom Bau der Brennerautobahn - das sind Programmschätze erster Güte, die unbedingt bewahrt werden müssen."

BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Drohender Verlust durch "Essigsäuresyndrom"

Das Großprojekt "Bestandssicherung Film" startet im Januar 2018 und ist die bisher aufwändigste Digitalisierungsaktion in der Geschichte des BR. Dabei geht es nicht nur um die zukunftssichere Archivierung des Filmmaterials, die verhindert, dass Filme durch das sogenannte Essigsäuresyndrom stellenweise zersetzt werden. Am Ende können alle relevanten Filme des BR – nachdem sie gesichtet, restauriert, digitalisiert und neu dokumentiert sind – leichter recherchiert und per Filetransfer schnell am Redaktionsarbeitsplatz gesichtet werden. Das dauerhaft gesicherte Filmvermögen des BR steht dann grundsätzlich auch für neue Nutzungsarten zur Verfügung - auf Mausklick statt auf 16 oder 35mm Filmrollen.

Schon heute zeigen die zweijährigen Erfahrungen mit der von den BR-Archiven initiierten "BR24-Zeitreise", dass sich der Aufwand lohnt. Diese meist unter zwei Minuten langen Ausschnitte werden mit Bezug zu aktuellen Sendungen online gestellt und vor allem in sozialen Netzwerken teilweise hunderttausendfach aufgerufen.

Die Bestandssicherung hat neben dem programmlichen auch einen rechtlichen Hintergrund: die Selbstverpflichtung von ARD und ZDF zum "Schutz des audiovisuellen Erbes" aus dem Jahr 2004.


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