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Neuer Maßkrug auf der Wiesn Weniger Bier im Glas?

Das Bier auf dem Oktoberfest wird dieses Jahr in neuen Maßkrügen ausgeschenkt. Sie sind etwas schmaler und höher als die alten, und der Eichstrich ist drei Millimeter nach oben gerutscht. Bisher war die markante Kerbe, die oberhalb des Griffs einmal ringsum läuft, gleichzeitig das Liter-Eichmaß. Das heißt: Ist der Krug wie bisher bis zur Kerbe gefüllt, enthält er weniger als einen Liter Bier. Den Wiesn-Wirten ist diese Information offensichtlich neu: Auf Nachfrage des Bayerischen Rundfunks sagte Wirte-Sprecher Toni Roiderer, ihm sei der geänderte Eichstrich noch nicht aufgefallen.

Stand: 29.09.2015

Wiesnbesucher feiern in einem Bierzelt auf dem Oktoberfest in München nach dem Anzapfen mit ihrer ersten Maß (Archivbild). | Bild: picture-alliance/dpa/Sven Hoppe

Die Münchner Brauereien, die die Maßkrüge fürs Oktoberfest stellen, haben die BR-Recherchen bestätigt: Hintergrund ist ein neues Eichgesetz, das seit Anfang des Jahres gilt und einen geänderten Eichstrich verlangt. Wiesnbesucher müssen jetzt genauer hinschauen, ob ihre Maß Bier wirklich gut gefüllt ist. Tatsächlich hat das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) bei seinen Kontrollen in der ersten Wiesn-Woche festgestellt, dass die Krüge im Vergleich zum Vorjahr etwas schlechter eingeschenkt waren. Ob das mit den neuen Krügen zu tun hat, ließ das KVR offen. Der Verein gegen das betrügerische Einschenken e.V. zeigte sich skeptisch: Wenn nicht mal die Wirte von den neuen Krügen wüssten, könne man wohl auch von den Schankkellnern, die die Krüge befüllen, kaum erwarten, dass sie sich an die kleine Markierung halten.


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