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Sendegelände Ismaning BR weiht Gedenktafel zum 80. Jahrestag der "Freiheitsaktion Bayern" ein

"Achtung, Achtung, Sie hören den Sender der Freiheitsaktion Bayern!" Mit diesen Worten rief die Freiheitsaktion Bayern (FAB) am 28. April 1945 vom Sender Ismaning zum Widerstand gegen das NS-Regime auf, um durch einen Waffenstillstand mit den Alliierten weiteres Blutvergießen und die sinnlose Zerstörung der bayerischen Heimat zu verhindern. Diese Worte stehen auch auf der Gedenktafel, die der BR heute Vormittag anlässlich des 80. Jahrestages der Aktion auf dem Sendegelände Ismaning eingeweiht hat, um die historische Bedeutung des Ortes zu würdigen.

Stand: 25.04.2025

80 Jahre Freiheitsaktion Bayern – Einweihung der Gedenktafel des Bayerischen Rundfunks am 28.4.2025 auf dem Sendegelände Ismaning. Von links: Susanne Schweitzer (Vorsitzende "Ismaning bleibt bunt e. V.), Dr. Katja Wildermuth (Intendantin BR), Luise Stangl (3. Bürgermeisterin Ismaning), Andreas Bönte (stellv. Programmdirektor Kultur BR)   | Bild: © BR / Julia Knoblauch

An der Einweihungsfeier nahmen u. a. die Intendantin des Bayerischen Rundfunks Dr. Katja Wildermuth, weitere Vertreterinnen und Vertreter des BR und des Rundfunkrates, der Gemeinde Ismaning, des Vereins Ismaning bleibt bunt e.V., der den Anstoß für die Gedenktafel gegeben hat, sowie Nachfahren der Widerstandskämpfer und die Historiker Dr. Veronika Diem und Dr. Andreas Heusler teil.

Nach der Begrüßung durch BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth und der Dritten Bürgermeisterin Ismaning Luise Stangl wurde die Gedenktafel durch Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer (Produktions- und Technikdirektorin des BR) sowie Andreas Bönte (stellv. Programmdirektor Kultur des BR) enthüllt.

"Unsere Gedenktafel wird fortan täglich und beharrlich an die Freiheitsaktion Bayern und die hunderten mutigen Menschen erinnern, die ihrem Aufruf folgten. Sie ist zugleich ein mahnendes Zeichen und eine Aufforderung an uns alle, sich stets bewusst zu machen, welche Strahlkraft und welches Potential in unseren Rundfunksendern steckt – und wie wichtig es mehr denn je ist, dass wir uns auch künftig stark machen für Freiheit, für Menschenwürde und für unsere Demokratie."

BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth

Dem Aufruf der FAB folgten im April 1945 rund 80 verschiedene Gruppen mit insgesamt etwa 1000 Personen in ganz Südbayern, weitgehend unkoordiniert und mit unterschiedlichen Aktionen. Die von Hauptmann Rupprecht Gerngroß geführte FAB konnte nicht wie erhofft alle zentralen Partei- und Wehrmachtsstellen in München besetzen, und so eroberten bereits am Vormittag des 28. April 1945 SS-Truppen den Sender Ismaning wieder zurück. In den nächsten Tagen wurde der Aufstand mit etwa 60 Todesopfern blutig niedergeschlagen. 1947 wurde der frühere Feilitzschplatz zu Ehren der Widerstandsbewegung in Münchner Freiheit umbenannt.

Weitere Informationen über die Widerstandsgruppe Freiheitsaktion Bayern gibt es online auf der Internetseite #BR24Zeitreise: Die Freiheitsaktion Bayern | BR24. Die Seite wird auch über einen QR-Code direkt an der Gedenktafel abrufbar sein.


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