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Story im Ersten Gefälschte Pässe - Biometrischer Datenhandel im Dark Web

Fingerabdruck oder Iris sind einzigartige Merkmale, identifizieren einen Menschen eindeutig. Diese biometrischen Daten werden zunehmend digitalisiert und in Datenbanken gespeichert. Nun haben Cyberkriminelle sie im Visier. Die BR-Journalistin Sabina Wolf hat recherchiert, mit Cyber-Experten gesprochen und fand heraus: Diebstahl und Missbrauch dieser Identitäts-Merkmale gibt es bereits. Ihr Film wird am Montag, 6. August 2018, um 22.45 Uhr in der Reihe "Story im Ersten" ausgestrahlt.

Stand: 02.08.2018

Kriminelle handeln mit biometrischen Daten im Darknet, hier ein Fingerabdruck | Bild: BR / Sabina Wolf

Die Story im Ersten am Montag, 6. August 2018 um 22.45 Uhr

Individuell und unverwechselbar sind Fingerabdruck, Iris oder auch die eigene Stimme eines jeden Menschen. Diese biometrischen Merkmale stehen deshalb im Fokus, wenn es um die Identifizierung geht bei Geschäften im Internet oder beim Passieren von Landes-Grenzen. Mit dem Versprechen, die höchstpersönlichen Daten bestmöglich zu schützen, verdient die IT-Industrie Millionen.

Cyberexperte Gunnar Porada, der Unternehmen und Regierungen zu IT-Sicherheit berät, hält die Verwendung von biometrischen Daten in Computersystemen für unsicher und angreifbar.

Staaten vertrauen darauf, dass Pässe mit diesen sogenannten biometrischen Daten nicht fälschbar sind. Auf Nachfrage bestätigt die europäische Grenzagentur Frontex, dass es bereits erste Fälle von manipulierten Pässen, die auch biometrische Daten speichern, in der EU und im Schengen-Raum gibt.

Bei ihren Recherchen zu diesem Thema fand die BR-Journalistin Sabina Wolf heraus, dass inzwischen Reisedokumente mit biometrischen Daten im Darknet angeboten werden. Sie hat für die "Story im Ersten" Fälle recherchiert, bei denen Kriminelle und Terroristen biometrische Daten missbraucht haben.

Für die Opfer eines solchen "Identitäts-Diebstahls" ist der Missbrauch ihrer biometrischen Merkmale eine Katastrophe. Wie sollen sie nachweisen, dass sie eine kriminelle Tat nicht begangen haben? Dass ihr Fingerabdruck nicht von ihnen selbst stammt? Erschwerend hinzu kommt: Ein gestohlener Fingerabdruck oder das geklonte Gesicht lassen sich nicht ersetzen.

Der Film zeigt, dass es Sicherheitslücken auch bei deutschen Behörden gibt. Die Scanner, die seit zehn Jahren für das Abnehmen der Fingerabdrücke für Pässe eingesetzt werden, können gehackt werden. Die Privatwirtschaft, die ebenfalls solche Scanner einsetzt, verlangt von Herstellern eine Verschlüsselung bei der Datenübertragung, das Innenministerium sieht derzeit keinen Handlungsbedarf.

In der Dokumentation werden Verantwortliche mit den Expertisen von IT-Experten und mit den Berichten der Opfer konfrontiert.

Vorführraum Das Erste

Der Film "Pässe für Kriminelle - Biometrischer Datenhandel im Dark Web" steht ab Freitag, 3. August, voraussichtlich ab 12.00 Uhr, für angemeldete Journalisten und Journalistinnen im Vorführraum Das Erste.

Über das Thema berichten weitere Sendungen und Online-Angebote:

Hörfunk
PULS "Netzfilter"                    4. August 2018, 12.00 Uhr, anschließend im Podcast abrufbar
B5 aktuell "Netzmagazin"     5. August 2018, ab 18.35 Uhr, anschließend im Podcast abrufbar
radioWelt                    6. August 2018, 6.05, 13.05 und 18.05 Uhr, anschließend im Podcast abrufbar
B5 Nachrichten           6. August 2018, laufend


Web und Social
Webvideo DasErste    06.08.2018
BR24.de Erklärvideo   06.08.2018
tagesschau.de


Fernsehen/Mediathek
Report München von Dienstag, 31. Juli 2018, 21.45 Uhr im Ersten:


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