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ARD-Radio-Recherche Sport Hitzlsperger: Fortschritte im Kampf gegen Homophobie im Fußball

Am 8. Januar 2014 machte Thomas Hitzlsperger seine Homosexualität öffentlich. Auch wenn seither kein prominenter Fußballer seinem Beispiel gefolgt ist, sieht der Ex-Nationalspieler Fortschritte im Kampf gegen Homophobie im Fußball. Das sagte er der ARD-Radio-Recherche Sport. Auch bei einer Umfrage unter schwul-lesbischen Fanclubs deutscher Erst- und Zweitligisten stießen die ARD-Reporter auf positive Resonanz. Über das Thema berichten am Dienstag, 8. Januar 2019, unter anderem mehrere Radiowellen der ARD-Landesrundfunkanstalten, das „ARD-Morgenmagazin“ im Ersten sowie sportschau.de.

Stand: 07.01.2019

Thomas Hitzlsperger bei einer Veranstaltung des Bayerischen Rundfunks Ende 2015 | Bild: BR/Julia Müller

Das Thema sexuelle Vielfalt sei heute nicht mehr so stark tabuisiert wie noch vor fünf Jahren, sagte Hitzlsperger der ARD-Radio-Recherche Sport. „Es gibt glaube ich jetzt eine ganz andere Gesprächsebene“. Explizit erwähnt Hitzlsperger dabei auch das Bemühen des Deutschen Fußball-Bundes im Kampf gegen Diskriminierung. Der ARD-Fußball-Experte ist auch Botschafter für Vielfalt beim DFB.

Hitzlsperger: "Die Fankurven sind definitiv nicht das Problem"

Hitzlsperger ermutigt im Gespräch mit der ARD-Radio-Recherche Sport aktive Spieler, sich zu ihrer sexuellen Orientierung zu bekennen. Seine eigenen Erfahrungen seien so positiv gewesen, dass sich im Nachhinein Bedenken, auch aus seinem persönlichen Umfeld, als falsch erwiesen hätten. Der heutige Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim VfB Stuttgart widerspricht auch der weit verbreiteten Ansicht, die Fans in den Stadien könnten negativ auf homosexuelle Spieler reagieren: „Ich glaube, dass die Fankurven definitiv nicht das Problem sind, dass die Fußball-Fans viel aufgeklärter, viel aufgeschlossener sind.“  

Eintracht-Boss Peter Fischer: Zeit noch nicht reif für Outing aktiver Profis

Deutlich pessimistischer äußerte sich gegenüber der ARD-Radio-Recherche Sport der Präsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, der als einer der liberalsten und engagiertesten Klub-Bosse der Fußball-Bundesliga gilt. Für ein Coming-out eines aktiven Profis sei die Zeit noch nicht reif, so Fischer – auch wenn ihn das traurig mache und er sich für die Gesellschaft schäme.

Thomas Hitzlsperger hält diese Einschätzung für „das falsche Signal“. „Ich kann nur sagen: ,Arbeitet nicht immer mit den Ängsten!‘“, erklärt der Ex-Nationalspieler im Interview mit ARD-Radio-Recherche Sport. „Alle Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, sollten ermutigende Worte sprechen. Ich würde mir da einen positiveren Ansatz wünschen. Also, da muss man vielleicht auch noch ein wenig Aufklärungsarbeit leisten.“

Fanclubs: Zahl homophober Sprüche auf den Tribünen hat abgenommen

Bei ihrer Recherche fünf Jahre nach dem Outing von Thomas Hitzlsperger haben die ARD-Hörfunkreporter außerdem Vertreter weiterer Fußball-Erstligisten sowie von schwul-lesbischen Fanclubs interviewt. Tenor: die schwul-lesbischen Fanclubs fühlen sich in den Stadien akzeptiert. Die Zahl homophober Sprüche hätte auch auf den Tribünen abgenommen.

Berichterstattung zum Thema am Dienstag, 8. Januar 2019 (Auswahl):

  • Im Hörfunk berichten am Dienstag, 8. Januar 2019, zahlreiche Wellen der ARD-Landesrundfunkanstalten, darunter B5 aktuell, HR 1, WDR 2, NDR 2.
  • Im Fernsehen ist die Recherche am Dienstag, 8. Januar 2019, u.a. Thema im ARD-Morgenmagazin im Ersten (ab 5.30 Uhr), der „Rundschau“ im BR Fernsehen (18.30 Uhr) sowie den Sendungen „Sportblitz“ (18.06 Uhr) und „Buten und binnen“ (19.30 Uhr) von Radio Bremen.
  • Online berichten die Seite der ARD-Radio-Recherche Sport sowie www.sportschau.de.

Steckbrief ARD-Radio-Recherche Sport

ARD-Radio-Recherche Sport ist das Recherche-Team der Hörfunk-Sportredaktionen aller ARD-Landesrundfunkanstalten. Die Radioreporter recherchieren zu Hintergrundthemen des Sports und berichten darüber deutschlandweit in den Sendern der ARD. Die Koordination liegt beim Bayerischen Rundfunk in München.


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