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alpha-thema 8./9. November – Schicksalstage deutscher Demokratie

1918, 1923, 1938 und 1989 – in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts markieren keine anderen Daten so viele Wendepunkte wie der 8. und 9. November: "alpha-thema: 8./9. November – Schicksalstage deutscher Demokratie" am 8. November 2018 ab 21.00 Uhr in ARD-alpha. Die Sendungen stehen nach Ausstrahlung in der BR Mediathek zur Verfügung.

Stand: 02.11.2018

Alte Münchner Hauptsynagoge | Bild: Bayerischer Rundfunk 2018

Der 8. und 9. November stehen für den Sturz der Monarchie und die Gründung der Weimarer Republik, den Hitler-Ludendorff-Putsch, die Novemberpogrome gegen deutsche Juden und den Fall der Berliner Mauer. Gemeinhin gelten sie als "Schicksalstage der Deutschen" – eine Bezeichnung, die kontrovers diskutiert wird. Was ist an diesen Tagen geschehen? Und inwiefern stehen diese Daten miteinander in Verbindung? Fragen wie diesen widmet sich der Themenabend in ARD-alpha.

Der Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Weimarer Republik im November 1918 gehören zu den bedeutendsten Weichenstellungen der jüngeren deutschen Geschichte. In der Erinnerung der Deutschen wie auch in der Geschichtswissenschaft führten sie jedoch lange ein Schattendasein. Anlässlich des 100. Jahrestages nehmen Forschung und Medien sie nun wieder in den Blick: Inwiefern markiert der November 1918 einen politischen Wendepunkt? Wie weit reichen seine Auswirkungen? Muss ein Teil der Geschichte des 20. Jahrhunderts neu geschrieben werden? Darüber spricht Moderatorin Birgit Kappel im "alpha-thema Gespräch" um 21.45 Uhr mit der Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, Prof. Dr. Mirjam Zadoff, und dem Freiburger Historiker Prof. Dr. Jörn Leonhard. Dieser setzt sich in seinem gerade erschienenen Buch "Der überforderte Frieden. Versailles und die Welt 1918-1923“ mit dem Ende und den unmittelbaren Folgen des Ersten Weltkriegs auseinander. "Wir sollten vor allen Dingen verstehen, was die führenden Politiker in diesem November 1918 innerhalb kürzester Zeit geleistet haben“, meint er. Der Historiker plädiert dafür, die Revolution neu zu betrachten, sie "aus ihrem Schattendasein in der Geschichtswissenschaft herauszuholen" und "sich dieses 9. Novembers durchaus auch mit einem republikanischen Stolz zu erinnern“. Warum der Hitler-Putsch 1923 und die Novemberpogrome 1938 nicht zufällig auf das Datum der Gründung der ersten deutschen Republik fallen und wie weit der „lange Schatten“ der Revolution von 1918 reicht, auch das zeigen Mirjam Zadoff und Jörn Leonhard in diesem "alpha-thema Gespräch".

Bereits in den 20er-Jahren zeichnen sich in München jene Strömungen ab, die später zum Dritten Reich und in den Zweiten Weltkrieg führen. Lange bevor Hitler in Berlin die Macht "ergreift", findet er an der Isar den perfekten Nährboden für seine persönliche Weiterentwicklung und auch für seine "Bewegung". Wie sich das Klima in München nach dem Ende des Ersten Weltkriegs verändert und welche gesellschaftlichen, religiösen und vor allem politischen Konstellationen die Stadt zur Wiege des Nationalsozialismus machen, beschreibt die Dokumentation "Schatten über München. Der Aufstieg Adolf Hitlers" um 21.00 Uhr u. a. am Beispiel der Erlebnisse und Erinnerungen jüdischer Mitbürger.

Die Sendungen:

21.00 Uhr: Schatten über München
Der Aufstieg Adolf Hitlers
Dokumentation, 2015
BR Mediathek: 7 Tage nach Ausstrahlung

21.45 Uhr: alpha-thema Gespräch
8./9. November – Schicksalstage deutscher Demokratie
mit Prof. Dr. Mirjam Zadoff und Prof. Dr. Jörn Leonhard
Moderation: Birgit Kappel
Gespräch, 2018
BR Mediathek: 5 Jahre nach Ausstrahlung


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