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BR Fernsehen / ARD-alpha / Bayern 2 Schwerpunkt zum 100. Geburtstag von Heinrich Böll

Mit Büchern wie "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" gehört Heinrich Böll (1917-1985) zu den wichtigsten deutschen Nachkriegsautoren. In seinen Werken hat der in Köln geborene Literatur-Nobelpreisträger die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland stets kritisch begleitet und hinterfragt. Am 21. Dezember diesen Jahres wäre Böll 100 Jahre alt geworden. ARD-alpha widmet dem Schriftsteller aus diesem Anlass ab 20.15 Uhr einen Themenabend. Der Kulturdienstag im BR Fernsehen und Bayern 2 erinnern rund um das Datum ebenfalls an den großen Autor.

Stand: 24.11.2017

Heinrich Böll | Bild: picture-alliance/dpa

Der im Elternhaus gelebte römisch-katholische Glaube und die Ablehnung der Nationalsozialisten haben Heinrich Böll früh für Kritik und Selbstkritik sensibilisiert. Nach ersten Schreibversuchen, abgebrochener Buchhändlerlehre, Germanistikstudium, Krieg und Rückkehr aus amerikanischer Gefangenschaft widmet sich Böll in Büchern wie "Haus ohne Hüter", "Ansichten eines Clowns", und "Billard um halb zehn" intensiv der literarischen Aufarbeitung der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Böll übt Kritik am konservativ-katholischen Bundeskanzler Adenauer ebenso wie an der zunehmenden Militarisierung der Welt. Wegen seiner unaufgeregten Auseinandersetzung mit dem Terrorismus nennt ihn die Springer-Presse "Sympathisant der Terroristen und deren geistiger Vater". Bölls literarische Antwort: "Die verlorene Ehre der Katharina Blum". Gleichzeitig weckt der Bestsellerautor mit seinem "Irischen Tagebuch" die Sehnsucht der Deutschen nach der "grünen Insel".

1972 erhält Böll den Nobelpreis für Literatur. Nicht zuletzt sein Engagement für Frieden und Abrüstung, sein Einsatz für die vietnamesischen boat people und die Aufnahme der sowjetischen Dissidenten Alexander Solschenizyn und Lew Kopelew in seinem Haus haben ihn zu einer moralischen Instanz gemacht.

Die Sendungen zu Heinrich Bölls 100. Geburtstag im Überblick

BR Fernsehen

Dienstag, 19. Dezember, 22.30 Uhr
Heinrich Böll zum 100. Geburtstag
Doku, WDR 2017

Zu Lebzeiten war der Schriftsteller mit seinem Engagement und seinen Stellungnahmen zu gesellschaftlichen Fragen in der Öffentlichkeit ungeheuer präsent. Seine Bücher wurden millionenfach gelesen, viele sogar als Schullektüre. Wer ihn heute neu kennenlernen will, entdeckt eine Persönlichkeit mit Themen und Anliegen, die mehr als 30 Jahre nach seinem Tod wieder ganz neue Bedeutung haben: Antifaschismus, Pazifismus, Kampf gegen Medienhetze, Freiheit, Solidarität und Menschlichkeit. In der 45-minütigen Dokumentation von Tina Srowig erinnern Bölls Sohn René, sein Verleger Reinhold Neven DuMont sowie Freunde und Weggefährten an große Erfolge, turbulente Auseinandersetzungen und sehr bewegende und amüsante Momente in Bölls Leben.

ARD-alpha-Themenabend am 21. Dezember

Heinrich Bölls Sohn René auf den Spuren des Vaters in Irland

20.15 Uhr
Heinrich Bölls Irland
("Die große Literatour", WDR, 2016)

Auf der Suche nach Ruhe und Erholung reist Heinrich Böll 1954 für einige Monate nach Irland. Seit diesem ersten Besuch ist er wahlverwandtschaftlich verbunden mit diesem Land, seiner unberührten Natur und den Menschen dort. Seine Reiseberichte erscheinen zunächst in Zeitungen, einige der Reportagen veröffentlicht er 1957 unter dem Namen "Irisches Tagebuch". Es löst einen wahren Tourismusboom aus und macht die Insel zu einem Sehnsuchtsort der Deutschen. Mit dem "Irischen Tagebuch" im Gepäck machen sich die Filmemacher auf die Reise und auf die Suche nach Bölls Irland – und finden auch das Irland von heute, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart vereinen.

21.05 Uhr
alpha-Forum: Sandra Richter
Literatur- und Politikwissenschaftlerin
Gespräch, 2017
Moderation: Dieter Lehner

21.50 Uhr
Klassiker der Weltliteratur: Heinrich Böll
Moderation: Tilman Spengler

Ausgewählte Sendungen und Beiträge in Bayern 2

Sonntag, 10. Dezember 2017, 8.05 Uhr
Katholische Welt
Heinrich Böll – Schriftsteller und unbequemer Christ

Heinrich Bölls Bücher legen nicht zuletzt auch immer Zeugnis ab von der tiefen Gläubigkeit ihres Autors. Gleichzeitig war Böll jedoch ein scharfzüngiger Kritiker der katholischen Amtskirche. In Romanen wie "Und sagte kein einziges Wort" oder "Ansichten eines Clowns" entwickelte er eine differenzierte Sicht auf die Rolle der Bekenntnisse in unserer Gesellschaft. In seiner Distanz zum verfassten Christentum ging der Bestsellerautor dabei so weit, jahrelang keine Kirchensteuer zu zahlen und aus der katholischen Kirche auszutreten.

Samstag, 16. Dezember 2017, 14.05 Uhr
Diwan
mit einer Rezension von Eberhard Falcke zu Bölls jüngst erschienenen Kriegstagebüchern

Sonntag, 17. Dezember 2017, 18.05 Uhr
Kulturjournal
darin: "Irisches Tagebuch": Heinrich Böll und die Blasket Islands

Dienstag, 19. Dezember, 9.05 Uhr
radioWissen
Heinrich Böll – Das Gewissen der Nation

Donnerstag, 21. Dezember 2017, 21.05 Uhr
radioTexte
"
Als der Krieg ausbrach", Erzählung
Gelesen von Heinrich Böll in einer Aufnahme von 1965 


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