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Tatort München: "Unklare Lage" (83) Statement Redakteurin Stephanie Heckner

Stand: 02.12.2019

Dr. Stephanie Heckner, Redaktionsleitung Reihen und Mehrteiler, Bayerischer Rundfunk (u.a. Tatort München und Tatort Franken); Juni 2018 | Bild: BR/Tellux-Film GmbH/Hendrik Heiden

"Man könnte fragen: Warum erzählt der Münchner Tatort: 'Unklare Lage' ein geplantes Attentat? Warum setzt man ein solches Grauen am Sonntagabend in die Welt? Der Film gibt bewusst keine Erklärung dafür, was junge Menschen dazu bringt, eine solche Tat zu planen. Aber er gibt Anlass, darüber zu diskutieren. Wenn die Form der Kriminalität in einer Gesellschaft immer auch deren Probleme widerspiegelt, könnte man die These aufstellen, dass es eine solche Tat befördern kann, wenn sich junge Menschen in einer Gesellschaft, die von Schaulust und Selbstinszenierung geprägt ist, nicht ausreichend wahrgenommen fühlen. Wo Empathie fehlt und soziale Einbindung nicht gelingt, entsteht das Gefühl von Ausgrenzung, von Zurücksetzung und damit Wut und im schlimmsten Fall eine öffentliche Gewalt, die darauf zielt, etwas in die Welt zu setzen, das maximales Aufsehen erregt."

Stephanie Heckner, Redaktionsleiterin Reihen und Mehrteiler


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