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Tatort München: "Unklare Lage" (83) Statement Regisseurin Pia Strietmann

Stand: 05.12.2019

Regisseurin Pia Strietmann | Bild: BR/X Filme Creative Pool GmbH/Hagen Keller

"Dieser Tatort ist ein Polizeifilm. Der ganze Apparat, Führungsstab, SEK, Streifenpolizisten, Bereitschaftspolizei bis hin zu den Kommissaren Batic, Leitmayr und Hammermann, sie stehen im Mittelpunkt, und sie alle sind für mich die Hauptfiguren dieser Geschichte. Das Drehbuch von Holger Joos erliegt nicht der naheliegenden Versuchung, bei den Täterfamilien einen Grund für einen möglichen Schulamoklauf zu suchen. Die Frage nach dem Wieso ist hier nicht das Thema. An einem solchen Tag geht es auch in der Realität nicht darum. Weder für die Polizei, die sich um Kontrolle, Überblick und Sicherheit bemüht, noch für die persönlich Betroffenen, die ja in diesen Stunden erstmal realisieren müssen, was da passiert ist. Eine Stadt fürchtet sich davor, dass es einen weiteren flüchtigen Amoktäter gibt. Panik, Spekulationen und Angst verselbständigen sich. Die Herausforderung bestand für mich darin, das schwelende, sich steigernde Gefühl von einer bedrohlichen unklaren Lage an einem solchen Tag nicht nur in Bezug auf die Angehörigen und die Bürger einer Stadt, sondern vor allem in Bezug auf die verantwortliche Polizei mit-erlebbar, spürbar zu machen. Unübersichtlichkeit, hohes Tempo und Druck waren somit die vorherrschenden Anhaltspunkte bei der filmsprachlichen Umsetzung. Mit dem erzählerischen Konzept und der präzisen und gleichsam lebendigen Kameraarbeit von Florian Emmerich haben wir uns bemüht, der Geschichte eine menschliche Unmittelbarkeit zu geben und dabei das ungewöhnlich hohe Maß an Erzähltempo nie abreißen zu lassen."

Regisseurin Pia Strietmann


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