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Tatort München: Hackl Statement Regisseurin Katharina Bischof

Stand: 31.01.2023

Regisseurin Katharina Bischof bei den Dreharbeiten. | Bild: BR/Tellux Film GmbH/Hendrik Heiden

"Der Film erzählt von Menschen, die alle in einer Hochhaussiedlung am Stadtrand leben. Sie teilen sich Aufzüge, Mülltonnen und die Bushaltestelle, aber damit hat es sich. Denn obwohl sie Seite an Seite wohnen, sind sie alle nur mit sich selbst beschäftigt.
Im Verlauf der Geschichte rückt der aus der Zeit gefallene Rentner Johannes Bonifaz Hackl ins Zentrum. In der Nachbarschaft als Querulant bekannt, nimmt er Probleme gerne selbst in die Hand und stellte sich in der Vergangenheit mehrfach gegen das Gesetz. Mit der 'modernen' Welt um sich herum kann er schon lange nichts mehr anfangen. Aber auch ein weiterer Bewohner des Münchner Plattenbaus kommt mit seiner Umwelt nicht zurecht. Genau wie Hackl macht der Jugendliche Jonas alles lieber mit sich selbst aus. Zwei Figuren, die versuchen, nicht aufzufallen, in denen aber eine heftige Wut schlummert. Beide werden durch die Ermittlungen in die Enge getrieben und reagieren unerwartet extrem.

Der vorbestrafte und im Verlauf der Handlung bald hauptverdächtige Hackl ist für die Kommissare kein Unbekannter. Vor 20 Jahren hat Hackl Franz Leitmayr bei einer Festnahme so heftig in den Finger gebissen, dass dieser bis heute eine Narbe davonträgt. Die Kommissare sind sich der in Hackl schlummernden Gefahr bewusst. Trotzdem haben beide eine unterschiedliche Herangehensweise, um den alten 'Grantler' zu knacken. Batic wechselt direkt in die härtere Gangart, während Leitmayr einen etwas milderen Blick auf den mittlerweile alten, vereinsamten Mann hat. Diese konträren Haltungen sorgen für Reibungen zwischen den Ermittlern, die der szenischen Erarbeitung einen großen Reiz gegeben haben. Überhaupt war es mir als gebürtige Münchnerin ein besonderes Vergnügen, die Kommissare inszenieren zu dürfen, die seit meiner Kindheit in meiner Heimatstadt ermitteln."

Regisseurin Katharina Bischof


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