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Storno - todsicher versichert Interview mit Jan Fehse

Stand: 24.03.2015

Making of | Bild: BR/Barbara Bauriedl

Bisher haben Sie sich eher für dramatische Stoffe interessiert. Was hat Sie nun am Genre "Schwarze Komödie" gereizt?
Das Genre der schwarzen Komödie interessiert mich schon sehr viel länger, "Storno" sollte eigentlich mein zweiterFilm werden, direkt nach "In jeder Sekunde". Bis der Film nun umgesetzt werden konnte, verging aber dann doch ein wenig mehr Zeit, und so hat sich mit "Jasmin" noch ein zweiter dramatischer Film dazwischengeschoben.

Mich hat schon immer die Abwechslung in meiner Arbeit interessiert, als Kameramann habe ich so ziemlich alles, von düsteren Thrillern ("Tattoo") bis zu Kinderfilmen ("Das Sams 2“) und von Sozialdramen ("Alaska.de") bis Buddykomödien ("Nicht mein Tag") abgedeckt. Dasselbe reizt mich jetzt auch in der Regie. Ich möchte in jedem Genre das Besondere, Ungewöhnliche für mich finden.

Wie hat Ihre Arbeit als Kameramann den Film beeinflusst?
Mir war es für "Storno" wichtig, eine eigene, sehr geschlossene Umgebung zu kreieren. Ich wollte, dass Rupert in eine für ihn fremde Umgebung versetzt wird und sich darin zurechtfinden muss. So eine Welt wird kreiert durch das gut abgestimmte Zusammenspiel von Szenenbild, Kostüm und Maske. In der Kamera werden dann alle Gewerke zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengeführt. Insofern hat mir meine Erfahrung als Kameramann da sehr geholfen.

Sie haben ein großes Ensemble an sehr bekannten Schauspielern besetzt. Was war Ihnen beim Casting wichtig?
Neben der unbekannten Umgebung sind es vor allem auch die Bewohner der Region, die Rupert auf eine harte Probe stellen. So werden die gesamten Nebenfiguren zu einem heimlichen Hauptdarsteller. Dadurch war es mir sehr wichtig, alle Rollen mit einprägsamen, originellen Darstellern zu besetzen. Dass sich dann so viele bekannte Schauspieler bereit erklärt haben, mitzuwirken war ein sehr schönes Kompliment für das Projekt und mich. Und in der Summe tragen sie ganz erheblich zu dem sehr speziellen Gesamtbild des Filmes bei.

Warum wurde der Film in Niederbayern gedreht?
Gleich bei meiner ersten Motivtour haben wir die zwei traumhaften Hauptmotive gefunden. Das Wirtshaus und Olivias Bauernhof waren genau  das, wonach ich suchte.
Auch die restlichen Motive waren schnell gefunden. Dadurch, dass in Niederbayern noch nicht ganz so viel gedreht wurde wie in anderen Regionen, sind die Leute sehr zuvorkommend und haben uns mit offenen Armen empfangen. Außerdem war es durch die sehr dezentrale Bebauungsstruktur relativ leicht, im Film den Eindruck einer Region zu erzeugen, in der die Zeit stillzustehen scheint.


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