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Sternstunden-Gala 2021 Die Projekte

In der Sternstunden-Gala stellen Moderatorin Sandra Rieß und Moderator Volker Heißmann prominente Paten, Engagierte sowie Betroffene aus einigen beispielhaften Hilfsprojekten vor, die Sternstunden unterstützt.

Stand: 01.12.2021

Volker Heißmann (r.) übergibt dem Kinderheim St. Maria Kalzhofen eine Ziege. Sternstunden hatte den Umbau des kleinen Bauernhofs unterstützt, wo nun wieder Tiere für die pädagogische Arbeit gehalten werden können. | Bild: BR

Ziegen für das Kinderheim St. Maria Kalzhofen

Bereits 1905 betrieben die Dillinger Franziskanerinnen im schwäbischen Oberstaufen ein heilpädagogisches Kinderheim. Mittlerweile ist das Heim in die Stiftung Kinderheim Gundelfingen übergegangen. 27 Kinder im Alter von null bis achtzehn Jahren werden dort betreut. War früher der Umgang mit Tieren selbstverständlich, sind die landwirtschaftlichen Bezüge schon lange verschwunden. Doch seit 2019 wurde viel umgebaut und als Teil der pädagogischen Arbeit wurden wieder Tiere gehalten. So kann mittlerweile der Lebenskreislauf unter den Gesichtspunkten einer nachhaltigen und ökologisch-landwirtschaftlichen Nutzung von Natur und Tier von den Kindern erlebt werden. Ob durch Stallarbeit oder Pflege der Weideflächen, Reittherapie oder Naturpädagogik – die Kinder erfahren auf dem kleinen Bauernhof die Vorzüge eines ursprünglichen, naturnahen Lebensstils. Damit die alten Stallungen und die landwirtschaftlichen Gebäudeteile wieder zum Einsatz kommen konnten, übernahm Sternstunden einen Teil der Kosten. In der Sternstunden-Gala 2019 überraschte Moderator Volker Heißmann Talkgast Schwester Gudrun mit einer kleinen Ziege. Diese stand symbolisch für das Versprechen, nach Ende der Umbauarbeiten zwei Ziegen für das Kinderheim zu stiften. In diesem Herbst hat es sich Volker Heißmann nicht nehmen lassen, das Versprechen persönlich einzulösen und die Ziegen in ihr neues Zuhause zu bringen.

Deutsche Cleft Kinderhilfe

Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen und kann zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme, Atembeschwerden, Sprechproblemen, Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen und psychischen Folgen führen. Die Deutsche Cleft Kinderhilfe e.V. sorgt seit fast 20 Jahren dafür, dass in Indien und Bangladesch Kinder aus ärmsten Verhältnissen mit dieser Form der Fehlbildung operiert werden und ihnen damit ein unbelastetes Leben ermöglicht wird. Aufgrund der Corona-Epidemie sind die Ausgaben für die notwendigen Operationen drastisch gestiegen. Dies liegt zum einen an allgemein höheren Kosten im medizinischen Sektor, zum anderen an geschlossenen Krankenhäusern und kaum noch verfügbaren Operateuren. Sternstunden übernimmt daher die Kosten für je 300 Operationen in Indien und Bangladesch. Schlagerlegende Roland Kaiser stellt dieses Projekt in der Gala vor.

Corona und die Folgen

Im Jahr 2020 stellte der Bayerische Landtag Sternstunden eine Million Euro aus eingesparten Mitteln zur Verfügung, zweckgebunden für Hilfsprojekte zugunsten von Kindern, die unter der Coronapandemie besonders zu leiden haben. Seien es gestiegene Kosten im Hygienebereich, bessere technische Ausstattung für digitale Notwendigkeiten oder ein erhöhter Personalbedarf – zahlreiche Projekte konnten dank der zusätzlichen Sternstunden-Hilfe ihre Arbeit weiter bewerkstelligen. In diesem Jahr hat Landtagspräsidentin Ilse Aigner einige der Projekte besucht und sich ein Bild davon gemacht, was mit den Spendengeldern umgesetzt werden konnte. Eine Station etwa war das Cabrini Haus im niederbayerischen Offenstetten. Hier wohnen Kinder und Jugendliche mit einem erhöhten heil- und sonderpädagogischen Förderbedarf. Sie führten die Landtagspräsidentin herum und berichteten ihr von ihren persönlichen Erfahrungen und Nöten mit der Coronapandemie. Darüber informierte sich Ilse Aigner und berichtet davon als Talkgast in der Sternstunden-Gala.

Ein großes Augenmerk richtet Sternstunden in der Pandemie auch auf die sozialen und psychischen Folgen des Lockdowns. Beispielhaft wird eine Einrichtung des kbo-Heckscher-Klinikums, die Rottmannshöhe am Starnberger See, gezeigt. Diese Einrichtung betreut Jugendliche mit psychischen Erkrankungen.

KreBeKi

Die Stiftung KreBeKi hat es sich zur Aufgabe gemacht, krebskranken und behinderten Kindern in Bayern das Leben durch langfristige Hilfe und Förderung zu erleichtern. Dabei verfolgt die in Regensburg ansässige Stiftung auch moderne und ungewöhnliche Wege, um den Betroffenen zur Seite zu stehen. Zum einen hat KreBeKi eine App für Kinder und Jugendliche mit Diabetes entwickeln lassen, die spielerisch Wissen zu Erkrankung und Umgang mit Diabetes vermittelt. Die kostenlose App ist barrierearm gestaltet, um Inklusions- und Integrationsprozesse zu fördern und so Teilhabe zu ermöglichen. Mit der App lernen betroffene Kinder, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen. Nicht betroffene Gleichaltrige werden für die Probleme erkrankter Kinder sensibilisiert.

Zum anderen bringt KreBeKi ganz besondere Puppen dorthin, wo es Kinder besonders schwer haben, weil sie an körperlichen Beeinträchtigungen leiden. Und genau solche Beeinträchtigungen haben die „Handicap Dolls“ von KreBeKi ebenfalls. Puppe Hedy etwa sitzt im Rollstuhl und trägt Beinschienen, ihr Freund Joey hat eine Magensonde und einen künstlichen Darmausgang. Insgesamt lässt die Stiftung 20 verschiedene Handicap-Puppen herstellen, die nicht nur in Kinderzimmern ihren Einsatz finden sollen, sondern vor allem auch in Kinderkrankenhäusern. Hier können die Puppen dabei helfen, Kinder und ihre Familien auf die Zeit Zuhause vorzubereiten und spielerisch an neue Herausforderungen heranzuführen.
Zudem können Hemmschwellen abgebaut werden. Geschwister nähern sich spielerisch der Erkrankung und die Eltern werden ermutigt, den Hilfsmitteln mit weniger Scheu zu begegnen.

Schon lange setzt sich Comedian und Bauchredner Sebastian Reich für dieses Projekt ein, sei es mit virtuellen Kochshows für betroffene Kinder oder eigens für den Krankenhausalltag von Kindern konzipierten Videos, in denen seine Bühnenfigur Nilpferd Amanda als Krankenschwester für Unterhaltung sorgt. So ist es Sebastian Reich als Gast der Sternstunden-Gala ein großes Anliegen, von diesem Projekt zu berichten.

Auch im Pater Rupert Maier Zentrum in Regensburg unterstützt KreBeKi die Kinder und Jugendlichen mit der Diabetes-App und den Handicap Dolls. Als Dankeschön an Sternstunden und KreBeKi haben Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse ein Musikvideo unter der Anleitung von Singer-Songwriter Hubert Treml aufgenommen, das in der Gala präsentiert wird. Im Lied „Land in Sicht“ singen die Kinder aus der Bildungsstätte über ihre ganz persönliche Vision von einem glücklichen Leben.

BesonderHaut

Kinder leiden häufig doppelt unter schweren Hautkrankheiten: Nicht nur, dass ihre Beschwerden oft schmerzhaft und behandlungsintensiv sind, sondern auch die psychische Belastung durch erfahrene Ausgrenzung kommt noch dazu. Viele Kinder werden durch ihr Hautbild stigmatisiert und aus Angst vor Ansteckung von ihrer Umwelt gemieden oder sogar gemobbt. Zudem werden betroffene Familie stark belastet: Oftmals bedarf es einer aufwendigen Hauttherapie und -pflege und viele Arztbesuche oder sogar Krankenhausaufenthalte sind nötig. Dabei stehen Hautkrankheiten bei Kindern längst nicht so im Fokus wie die von Erwachsenen, was sich in Praxis, Klinik, Bildung, Hochschullehre und Forschung zeigt. Auch die Krankenkassen übernehmen noch nicht alle Kosten. Bereits 2017 gründete sich die Initiative „BesonderHaut“ an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München. Hier werden ca. 300 junge Patienten aus ganz Bayern mit seltenen und genetischen Hautkrankheiten bestmöglich behandelt. Nun soll ein eigenes Beratungszentrum „BesonderHaut“ aufgebaut werden. Unabhängig von der medizinischen Versorgung werden eine familienorientierte und individuell auf die Bedürfnisse abgestimmte Beratung sowie langfristige Betreuung angeboten. Sternstunden beteiligt sich mit einer Anschubfinanzierung zur Realisierung dieses herausragenden Projekts. Sternstunden-Gala-Moderatorin Sandra Rieß hat sich das Projekt näher angeschaut, Betroffene begleitet und sich von der Projektverantwortlichen Dr. Kathrin Giehl informieren lassen.

Sophienhospiz – Bibliothek

Das Thema Tod wird in der Gesellschaft noch immer stark tabuisiert. Doch auch Kinder erleben, dass Großeltern oder gar Eltern sterben. Manchmal ist damit ein Aufenthalt in einem Hospiz verbunden, wo die Sterbenden ihre letzte Lebenszeit verbringen. Die MWS Stiftung baut derzeit in Erding das Sophienhospiz für Erwachsene, will sich aber ebenso um Ängste und Bedürfnisse der minderjährigen Familienmitglieder kümmern. Deshalb soll es für die trauernden Kinder einen eigenen Raum geben, in dem sie sich mit dem Thema „Tod und Sterben“ altersgerecht beschäftigen können. Es werden auch spezielle Kurse für die Kinder und den Familienverbund angeboten. Damit die Trauerhilfe fachgerecht angeboten werden kann, werden noch Bilder- und Fachbücher sowie Hörspiele für die Kinderbibliothek, Spiele, Therapiehandpuppen und Bastelmaterial benötigt. Für diese Ausstattung kommt Sternstunden gerne auf. Seit vielen Jahren ist Musikerin und Singer-Songwriterin Claudia Koreck Sternstunden verbunden und übernimmt gerne die Patenschaft für dieses Projekt, worüber sie in der Sternstunden-Gala berichten wird.

Haus Immanuel

Die Fachklinik Haus Immanuel im oberfränkischen Thurnau hat sich auf suchtkranke Mütter spezialisiert und sorgt dafür, dass Betroffene und ihre Kinder über einen deutlich längeren Zeitraum als bisher therapiert und unterstützt werden. Dies wirkt sich langfristig vor allem positiv auf die Entwicklung der Kinder aus.

Während Suchterkrankten in der Regel ein Aufenthalt von 15 Wochen in einer Rehabilitationseinrichtung zugestanden wird, hat man im Haus Immanuel erkannt, dass ein längerer Aufenthalt zur Stabilisierung der Kranken meist nötig ist und sich vor allem auf die Kinder der Betroffenen positiv auswirkt. Denn schwierige häusliche Situationen treiben Kinder in Angststörungen, Depressionen und machen sie anfällig für soziale Defizite. Um den Frauen und ihren Kindern länger und besser helfen zu können, errichtet die Klinik mit Unterstützung von Sternstunden auf ihrem Areal zwölf Wohneinheiten, in denen die Patientinnen zwischen einem und fünf Jahren mit ihren Kindern leben können. Die Mütter werden in dieser Zeit ambulant vom Klinikpersonal betreut: Für die Kinder wird eine Kindertagesstätte deutlich erweitert. Auch zwei zusätzliche heilpädagogische Gruppen werden eingerichtet. Kinder im Schulalter besuchen in dieser Zeit die staatlichen Schulen in Thurnau. In der Sternstunden-Gala spricht Gotthard Lehner, der Leiter der Fachklinik Haus Immanuel, über seine Erfahrungen und Erkenntnisse.

Lebenshilfe Altmühlfranken

Kinder mit Behinderungen profitieren sehr, wenn sie möglichst früh umfassend gefördert werden. Die Lebenshilfe Altmühlfranken e.V. betreibt im mittelfränkischen Gunzenhausen bereits eine Inklusions-Kindertagesstätte für 50 Kinder sowie eine Frühförderstelle für 110 Kinder. Doch das Gebäude der Frühförderung ist nicht barrierefrei, zudem gibt es großen Bedarf an weiteren Plätzen. Daher soll es in Zusammenarbeit mit der Stadt Gunzenhausen einen Neubau der Frühförderstelle geben, damit weitere 30 Kinder betreut werden können. Mit der Unterstützung von Sternstunden kann damit das ambulante Angebot an heilpädagogischer Förderung, tiergestützten Therapieformen, Psychologie, Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie Betreuung und Anleitung der Eltern in dieser Region noch weiter ausgebaut werden. Die mit dem OPUS-Klassik 2020 ausgezeichnete Cellistin Raphaela Gromes übernimmt gerne die Patenschaft für dieses Projekt und berichtet darüber in der Sternstunden-Gala.


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