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Polizeiruf 110: "Das Gespenst der Freiheit" Statement Produzent Michael Polle

Stand: 25.07.2018

Produzent Michael Polle | Bild: BR

"Wir leben in wahnsinnigen Zeiten, so scheint es: Die Verrohung von Teilen der Gesellschaft gegenüber menschlichen Schicksalen und der offene, blanke Hass, der daraus erwächst, sind salonfähig geworden. Der Druck auf den Rechtsstaat steigt durch die explodierende Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten. Doch wie weit dürfen Staatsbedienstete für die Verhinderung einer Straftat gehen? Wie weit die moralischen Grenzen gebeugt werden? Es sind diese Fragen, die mich von Anfang an bei der Geschichte zu „Das Gespenst der Freiheit“ begeistert haben. 
Mit Jan Bonny konnten wir einen Regisseur für dieses Projekt gewinnen, der diesem komplexen Thema schonungslos gegenübersteht und gemeinsam mit Günter Schütter die Geschichte eines zwischenmenschlichen Schicksals daraus erschaffen hat. Im Mittelpunkt steht Farim, ein junger Gewalttäter mit ausländischen Wurzeln, der völlig verloren in dieser Gesellschaft selbst zum rechten Rand gedriftet ist. Dabei trifft er mit Hanns von Meuffels auf einen Mann, der in dem starren Beamten-System fast so haltlos wirkt, wie er selbst. Aus dieser Begegnung entspinnt sich langsam ein unaufhaltsamer Strudel, in dessen rechtsstaatlichen Mühlen sowohl von Meuffels, als auch Farim zu zerschellen drohen.
Dabei zielt der Film nicht darauf ab, Sicherheitsorgane wie den Verfassungsschutz singulär als Institution anzugreifen. Er stellt aber sicher die Frage, welche Grenzen von Einflussnahme und Macht einzelne Beamte in einem System haben, das sich in einigen Fällen vermeintlich Kriminelle zur Gewinnung von Insider-Erkenntnissen zu Nutze macht – und ob dabei Straftaten billigend in Kauf genommen werden sollten."

Produzent Michael Polle, X Filme Creative Pool München


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