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Tragikomödie "Nichts zu verlieren" Statement von Produzentin Caroline Daube

Stand: 27.06.2018

Produzentin Caroline Daube | Bild: Caroline Daube

"Vor einigen Jahren las ich einen Artikel in der ZEIT, der von Trauerreisen erzählte. Pauschalangebote von Reiseveranstaltern wurden beschrieben mit dem wohlklingenden Namen: REISEN ZURÜCK INS LEBEN.
In Gruppen von 8-12 Personen verreisen 'Urlauber' mit einem 'Trauerbegleiter' für eine Woche und treffen sich zu ausführlichen Gesprächsrunden, Wanderungen in der Natur und ähnlichem. Die Veranstalter haben vielfältige Zielgruppen. Während die einen nur Kunden mitnehmen, die einen engen Angehörigen verloren haben, richten andere ihr Angebot auch an diejenigen, die aus anderen Gründen trauern: wegen einer Scheidung oder eines verstorbenen Haustieres.
Ein wunderbar absurdes Setting für eine Komödie.
Ruth Toma, die Autorin, war genauso begeistert, und so starteten wir die Bucharbeit. Wir erkundeten eine etwas 'verborgene' Welt, denn Trauer und Tod sind in unserer Gesellschaft tabu und wenig sichtbar.
Nicht-Trauernde sind im Umgang mit Trauernden oft verunsichert. Und auch Trauernde merken oft, dass es leichter ist, unter Gleichgesinnten in einem geschützten Kosmos zu sein. Es entsteht schneller eine Intimität. Sprachbarrieren kommen erst gar nicht auf.
Im Zuge der Recherche haben wir uns immer wieder mit Trauerbegleitern und Bestattern getroffen, die uns in unserem Vorhaben eine (Tragi-)Komödie zu erzählen sehr bestätigten, denn eine Trauerbewältigung hat sehr viel mit Loslassen zu tun, und die Reisen stecken deswegen oft voller emotionaler Überraschungen und Humor.
In NICHTS ZU VERLIEREN ist es eine unvorhersehbare Extremsituation, die die Dynamik unter den Trauernden verändert, sie öffnet und Komik entstehen lässt.
Das Programm, das sie eigentlich gebucht hatten, entfällt. Und trotzdem wird es für die meisten eine sehr heilsame Wirkung haben und zu einem Neuanfang führen.
Von der ersten Drehbuchfassung an lag das Buch beim Bayerischen Rundfunk (Redaktion: Birgit Metz), der der Royal Pony Film und der Lieblingsfilm 2016 zusammen mit dem ORF (Redaktion: Klaus Lintschinger) eine paritätische Auftragsproduktion anbot.
Wir konnten Wolfgang Murnberger als Regisseur gewinnen, der zudem als Ko-Autor den Wiener Schmäh in das Buch hineinbrachte und aus den beiden Gaunern die perfekte Mischung aus Coolness und Sympathie baute.
Mit dem Buch haben wir schnell unser Traumensemble rund um Georg Friedrich gefunden und gemerkt, wie sehr das Thema auch unser Team berührt und beschäftigt.
Die Dreharbeiten fanden im August 2017 bei durchschnittlich 25-37 Grad in München, Rohrdorf und Berchtesgaden statt. Im Bus war es kuschelig warm ... und unser wunderbares Ensemble leistete im wahrsten Sinne des Wortes Schweißarbeit.
Eine große Herausforderung war zudem die Tonbearbeitung. Die lauten Busgeräusche und die Tatsache, dass wir aufgrund der Ferienzeit viele Straßen nicht sperren durften, führten zu einer aufwändigen Nachbearbeitung. Auch mussten viele Bilder gesplittet werden, da unser Busfahrer Michi Grimm natürlich für die Fahraufnahmen gedoubelt wurde.
Und manche Kuhherde auf den Straßen in Berchtesgaden zwang uns zum Innehalten...
Wir freuen uns sehr, NICHTS ZU VERLIEREN beim Filmfest München auf großer Leinwand präsentieren zu dürfen und hoffen, das Publikum mit unserer Targikomödie zu begeistern."

Produzentin Caroline Daube


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