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Fraueng'schichten Statement des Autors Thomas Lienenlüke

Stand: 06.03.2020

Autor Thomas Lienenlücke | Bild: Lars Borges

"Ich kenne Angela Ascher schon seit sieben Jahren von meiner Tätigkeit als Singspielautor auf dem Nockherberg, und mir war schon bald klar, dass sie mit ihrer Vitalität, ihrer schauspielerischen Vielseitigkeit und ihrer großen Präsenz eine ideale Besetzung für eine bayerische Sketchcomedy wäre.

Und so begannen wir sehr enthusiastisch damit herumzuspinnen: Welche Typen? Was für ein inhaltlicher Rahmen? Welche Schauspieler? Drehen wir draußen oder im Studio? Archetypen wie die Taxlerin oder die Pfarrhaushälterin entstanden, einige blieben, andere wurden wieder verworfen, neue erfunden – und dann stand schließlich eine Präsentation, ein Moodtape wurde gedreht, und der BR zeigte großes Interesse.

Als Produzenten konnten wir die Constantin Entertainment gewinnen – was für mich fast ein "Nachhausekommen" war, weil ich der Firma durch zahlreiche Zusammenarbeiten sehr verbunden bin, schon Anfang des Jahrtausends mit ihnen Formate wie "Die dreisten Drei" entwickelt hatte, und weil ihre große Comedy-Kompetenz eine sichere Bank für jeden Kreativen ist.

Dann ging es darum, ein Kreativteam zusammenzustellen, denn Sketchcomedy ist auch von Autorenseite aus immer Teamarbeit, mit Moses Wolff kam ein sowohl im bayerischen als auch im skurrilen Humor versierter Autor und Darsteller dazu, dann Tom Michl, der mit einem eigenen Ensemble wunderbare Sketche für seinen Youtube-Kanal dreht, und – bereits bei Grünwald und anderen Formaten erfolgreich als Sketchschreiberin unterwegs – Julia Lange.

Die Zusammenarbeit machte sehr großen Spaß, weil tatsächlich – und das passiert nicht oft – alle das Produkt und die Show im Kopf hatten, und jede Eitelkeit außen vor blieb. Wir haben uns gegenseitig mit viel Freude Pointen in unsere Nummern geschrieben, unser Produzent Jan Klophaus und sein Team brainstormten mit, und ich zog mich dann irgendwann etwas aus den Sketchen zurück, um mit Angela zusammen den Studioteil, eine Mischung aus kleinen Geschichten, Standups und Moderationen zu entwickeln. Und dabei ging's nicht nur ums schreiben, sondern wir mussten das Material ja live austesten, bevor wir es dann fürs Fernsehen aufzeichnen konnten.

Tja, und jetzt – keine 6 Monate später – schaue ich völlig überrascht auf die Tatsache, dass alles fertig ist, die Sketche gedreht, die Bühnenteile vor Publikum aufgezeichnet, und es fühlt sich super an: eine sehr bayerische, warmherzige, komische Mischung aus derben Krachern, hintersinnigem Witz und eine sehr charmante Angela, die das Ganze souverän und cool zusammenhält. Viele wunderbare Kollegen haben mitgemacht, auch wenn ein trauriger Schatten über einigen Sketchen liegt – unser Mitspieler Ferdinand Schmidt-Modrow, der mit seiner wunderbaren Energie und Spielfreude jedes Set bereichert hat, ist plötzlich verstorben. Ich kann‘s immer noch nicht glauben, dass er nicht dabei ist, wenn wir alle am 17.4. die erste Sendung schauen…

Was bleibt noch zu sagen? Danke – an alle, die uns diesen kleinen und feinen Spielplatz zur Verfügung gestellt haben – und an alle, die ihn mit soviel Leidenschaft und Liebe zur Comedy mit Leben erfüllt haben."


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