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dreizueins Luise Kinseher: "Frau und Mann – ein witziges Match"

Die Kabarettistin spricht über ihre neue Sendung im BR Fernsehen, über Frauen im Kabarett, den männlichen Überraschungsgast und ihr neues "Alter Ego" Renate Lallinger.

Stand: 25.11.2021 15:53 Uhr

Geballte Frauenpower: In "dreizueins" verbindet die vielfach ausgezeichnete Kabarettistin Luise Kinseher unterhaltsame Kabarett-Nummern und Stand-up-Comedy mit spritziger Talk-Atmosphäre. | Bild: BR/Constantin Entertainment GmbH/Markus Konvalin

Wie entstand die Idee zu dem neuen Kabarettformat "dreizueins"?

Die Redaktion des BR Fernsehen und ich waren ja schon lange auf der Suche nach einem Kabarettformat, das weiblich bzw. weiblicher ist. Allerdings wollten wir nicht den Begriff "Frauenkabarett" verwenden, den die Journaille vor Jahrzehnten mal erfunden hatte, als Frauen begannen, Kabarett zu machen und sie irgendeine Schublade brauchte, in die sie sie stecken konnte. Als sei Kabarett, wenn es von einer Frau gemacht wird, etwas anderes. Fakt ist, dass lange Zeit Frauen in TV- Kabarettsendungen eher selten vorkamen, sich ihren Platz oft hart erkämpfen mussten und dann auch noch weniger Geld bekamen als ihre männlichen Kollegen. Ich erinnere mich oft angerufen worden zu sein, weil man in einer Sendung noch eine Frau brauchte oder eine Absage bekommen zu haben, weil man schon eine Frau hatte. Damit sollte Schluss sein!

Allerdings wollten wir auch keine Sendung nach dem Vorbild anderer, schon bekannter Sendungen machen, in denen ausschließlich Frauen mit den sogenannten "klassischen" Frauenthemen auftreten. Wir haben nach einem Konzept gesucht, das unserer modernen Gesellschaft entspricht, in der kluge Frauen etwas zu sagen haben und auch den Raum dafür bekommen, der aber nicht als eine Art Schutzraum oder als ein Raum "exklusiv für Frauen" gedacht ist, sondern "offen" bleibt. So entstand die Idee zu dreizueins, einer Kabarettsendung, die sich humoristisch, kritisch und geistreich mit den drängenden Fragen unserer Gesellschaft beschäftigt; jede Folge hat ein eigenes Oberthema, wir Frauen sind in der Überzahl, aber auch ein Mann ist immer dabei, weil wir schließlich nicht denselben Fehler machen möchten, den Männer lange gemacht haben: in einer rein gleichgeschlechtlichen Filterblase zu retardieren.

In Ihrer neuen Kabarettsendung laden Sie – wie der Titel "dreizueins" andeutet – jeweils zwei Kabarettistinnen und einen männlichen Überraschungsgast ein. Welcher Gedanke steht hinter diesem speziellen Konzept? 

Wir wollten zeigen, dass wir unsere männlichen Kollegen sehr schätzen und mögen. Wir finden es wichtig, uns inhaltlich breit aufzustellen und auch eine männliche Sicht zu den einzelnen Themen zu hören. Außerdem macht es einfach Spaß! Frauen und Männer geben einfach ein witziges Match, wenn sie aufeinandertreffen, und egal wie es ausgeht, es steht immer dreizueins! Mir ist aufgefallen, dass ein einzelner Mann in einer Frauenrunde ganz neue Seiten an sich entdecken darf! Weil er nicht mit anderen Männern um Lacher und Pointen konkurrieren muss, geht es bei dreizueins in den Talks unter uns Kollegen ganz entspannt zu. Wir lachen über uns selbst und unsere eigenen Unzulänglichkeiten. Wir fühlen uns einfach alle sehr wohl – Frau und Mann gleichermaßen!

Sie sind in "dreizueins" nicht nur selbst als Kabarettistin auf der Bühne zu erleben, sondern auch als Gastgeberin und Moderatorin. In welcher Rolle sehen Sie sich selbst dabei?

Ich sehe mich als Gastgeberin, die in entspannter Atmosphäre ihren Kolleginnen und Kollegen einen idealen Raum bietet, sich zu zeigen und zu öffnen. Dass wir und unser Publikum dabei gemeinsam Spaß haben, ist das allerhöchste Ziel! Aber natürlich gebe ich auch ein bisschen was zum Besten, schließlich sollen sich meine Gäste auch mal zurücklehnen dürfen. Es wäre doch keine schöne Geste einer Gastgeberin, wenn sie die ganze Arbeit den Anderen überlassen würde oder? Außerdem habe ich – wer mich kennt, der weiß Bescheid – ein ziemlich aufdringliches Alter Ego namens "Mary from Bavary", die einfach auch immer und überall ihren Senf dazugeben muss. Die Figur der Schreibwarenladen-Besitzerin Frau Renate Lallinger habe ich ganz neu für dreizueins entwickelt. Es wird in jeder Folge einen Zuspieler geben, in dem sich Frau Lallinger in ihrer beherzten, mutigen und engagierten Art den aktuellen Nachrichten des Tages widmet. Ich bin selbst schon gespannt, wie das wird!

Statement des Autors Thomas Lienenlüke

"Es ist mir eine riesengroße Freude, nach dem Nockherberg und 'Mama Bavaria' auf ein Neues mit der wunderbaren Luise Kinseher zusammenzuarbeiten. Luises großartiger Humor, ihre Klugheit und Wärme im Zusammenspiel mit einer gehörigen Portion Rampensau sind unglaublich inspirierend."


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