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3 Frauen 1 Auto Drei Fragen an BR-Redakteur Elmar Jaeger

Elmar Jaeger, Leiter der Redaktion "Serie" beim Bayerischen Rundfunk, erklärt die Hintergründe zur Entstehung und zum Konzept der crossmedialen Serie "3 Frauen 1 Auto". Drei Fragen, drei Antworten:

Stand: 03.08.2021

Elmar Jaeger auf dem Filmbrunch in München | Bild: BR/Markus Konvalin

Wie kam es zu der crossmediale Serie "3 Frauen 1 Auto"?

Elmar Jaeger:
Ursprünglich geplant war zunächst eine neue komödiantische (Web-)Serie aus dem Alltagsleben von drei unterschiedlichen Frauen speziell für die BR Mediathek und für das BR Fernsehen. Da sich der Inhalt und die kurze Form auch ideal für den Hörfunk eignen, wurde das Anfangskonzept in Abstimmung mit den Kollegen von BAYERN 1 dahingehend erweitert. Inhalt und Form von "3 Frauen 1 Auto" sind für alle Medien reizvoll. Und für unsere Nutzer und Nutzerinnen wird es spannend sein, den Kosmos der Serie auf verschiedenen Empfangswegen und in verschiedenen Versionen für sich zu entdecken – und sich so ein Gesamtbild über die Lebenswelt der drei Frauen zu formen.

Was steckt dahinter, die Folgen der Serie mit einer Länge von etwa 4 Minuten zu drehen, die Länge ist für eine Serie eher ungewöhnlich? Handelt es sich um ein Konzept, das sich in Mediatheken schon bewährt hat, gibt es Beispiele?

Die Länge von vier Minuten passt optimal zum komprimierten Inhalt mit den drei Frauen im Auto als geschlossenem Raum, in dem es für die Figuren in dem Sinne keine Ausweichmöglichkeit gibt und Dialoge auf die Spitze getrieben werden können. Die einzelnen Folgen liefern jeweils einen eigenen prägnanten Gesprächswert, was sich vom linearen Handlungsfluss anderer Serien per se unterscheidet.
Gerade die Mediatheken lassen mehr Flexibilität bei den Sendelängen zu. Bei "3 Frauen 1 Auto" können der Nutzer oder die Nutzerin im kurzen Zeitfenster eine 4-Minuten-Folge sehen oder zwei Folgen, also zum Beispiel eine Hin- und Rückfahrt der drei Pendlerinnen hintereinander oder je nach Gusto auch mehrere Folgen am Stück 'bingewatchen' – besonders, wenn nach zwei Wochen alle 20 Folgen in die Mediathek eingestellt sind.
In der ARD Mediathek gibt es verschiedene (Web-)Serienformate mit Folgenlängen unter 10 Minuten: etwa "2 Minuten" vom MDR oder "How to Tatort" von Radio Bremen. In der ZDF Mediathek sind die Folgen der prämierten Serie "Drinnen" oder aktuell von "Loving Her" ähnlich lang bzw. kurz.

Sind die Folgen für den Hörfunk inhaltlich analog zu den Bewegtbild-Folgen oder sind nur die Grundidee und die Charaktere gleich?

Der Markenkern ist auf allen Ausspielwegen derselbe. Auch bei den Hörfunkfolgen sind die Grundsituation im Auto (= Fahrgemeinschaft der 3 Frauen vom Umland in die Stadt), die Charaktere und die Biographien der 3 Frauen und die Ausgangssituation (= Birgit hat ihren Führerschein verloren) identisch – und selbstverständlich fungieren die Schauspielerinnen Luise Kinseher, Angela Ascher und Susanne Wiesner auch als Sprecherinnen. Die einzelnen Folgeninhalte bzw. die folgenspezifischen Themen wurden aber entsprechend dem Medium und zugeschnitten auf die Hörerschaft von BAYERN 1 eigenständig entwickelt. Wenn man so will, schließt sich der Kreis, denn bei den Mediathek- bzw. Fernsehfolgen läuft bei den drei Frauen im Auto durchgehend das Radio und verbunden mit viel Musik tauchen hier die Zuseher und Zuseherinnen ganz nebenbei in die Klangwelt von BAYERN 1 ein.


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