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Überall war Tod 70. Jahrestag Befreiung des KZ Flossenbürg

Am 23. April 2015 jährt sich der Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg zum 70. Mal. Die Dokumentation „Überall war Tod - Vom Leiden und Sterben im KZ Flossenbürg“ im Bayerischen Fernsehen zeichnet die Geschichte des Konzentrationslegers nach (Mittwoch 22. April 2015, 22.00 Uhr). Vorher begibt sich die „Kontrovers“-Story auf die Spuren des Todesmarsches der Juden von Flossenbürg (Mittwoch 22. April 2015, 21 Uhr). Am Sonntag, 26. April 2015, überträgt das Bayerische Fernsehen den Gedenkakt zum 70. Jahrestag der Befreiung ab 14.30 Uhr live aus dem ehemaligen Konzentrationslager.

Stand: 17.04.2015

Einheimische müssen Gräber ausheben | Bild: National Archives Washington / KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Mittwoch, 22. April 2015, 21.00 Uhr: Kontrovers
Die Todesmärsche sind ein besonders tragisches Kapitel der Geschichte des KZ Flossenbürg. Kurz vor der Befreiung am 23. April 1945 treibt die SS die Häftlinge in Richtung Dachau. Tausende sterben oder werden ermordet. Die „Kontrovers“-Story ist eine Spurensuche in der Oberpfalz. Örtliche Zeitzeugen und der ehemalige Häftling Justin Sonder berichten von den Ereignissen in den letzten Kriegstagen.

Mittwoch, 22. April 2015, 22.00 Uhr
(WH.: Sonntag, 26. April, 13.00 Uhr):
Überall war Tod - Vom Leiden und Sterben im KZ Flossenbürg
Dokumentation von Thomas Muggenthaler, Andrea Bräu und Beatrice Sonhüter
„Ich habe Flossenbürg verlassen, aber Flossenbürg hat mich nie mehr verlassen", sagt Jack Terry. Als der jüdische Junge aus Polen 1945 hier befreit wurde, war er 15 Jahre alt und wog 34 Kilo. Überall war Tod: im Steinbruch, in den Baracken, auf dem Appellplatz, in der Krankenstation. Häftlinge wurden zu Tode gequält, geprügelt, erhängt, erschossen. „Vernichtung durch Arbeit" war das Ziel des Konzentrationslagers.

Der Abbau von Granit ist der Grund, warum die SS 1938 in diesem oberpfälzischen Ort ein Konzentrationslager errichtet. Häftlinge müssen in den Steinbrüchen unter furchtbaren Bedingungen als billige Arbeitssklaven Granit für die geplanten Prachtbauten des NS-Staates gewinnen.

Später wird das KZ Flossenbürg zu einem wichtigen Rüstungsstandort. Ab 1943 produziert hier die Firma Messerschmitt Flugzeuge. Das KZ wird zudem die Zentrale eines weit verzweigten Systems von Außenlagern. In den beiden größten, in Hersbruck und in Leitmeritz, arbeiten, leiden und sterben ebenfalls Tausende für absurde Rüstungsprojekte des untergehenden Reiches.

Als die Lager im Osten evakuiert werden und Transporte auch Flossenbürg erreichen, drängen sich 15.000 Menschen unter katastrophalen Umständen in einem Lager, das für 3.000 Häftlinge geplant war. Eines der tragischsten Kapitel von Flossenbürg sind die Todesmärsche im April 1945. Als die US-Armee heranrückt, werden die Häftlinge in Richtung Dachau getrieben. 7.000 Gefangene sterben - Tage, oft nur Stunden vor der Befreiung.

Die Dokumentation „Überall war Tod - Vom Leiden und Sterben im KZ-Flossenbürg" zeichnet die Geschichte des Konzentrationslagers nach. Überlebende des Terrors berichten von ihren grauenvollen Erfahrungen, von ihrem täglichen Überlebenskampf. Sie erinnern sich, was sie am Leben gehalten hat, obwohl sie schon mehr tot als lebendig waren.

Sonntag, 26. April 2015 Uhr, 14.30 Uhr:
70. Jahrestag Befreiung des KZ Flossenbürg
Liveübertragung des Gedenkaktes
Gemeinsam mit den letzten Überlebenden aus Deutschland und vielen Ländern Europas gedenken Repräsentanten aus Politik und Gesellschaft der Befreiung des KZ Flossenbürg im April 1945. Neben Jack Terry, der als Jugendlicher das Konzentrationslager in der Oberpfalz überlebte, werden auch der Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Horst Seehofer, und für die Bundesregierung die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, zu den zahlreichen Gästen im ehemaligen Konzentrationslager sprechen.
Es kommentiert Andreas Bachmann.


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