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WLAN in Regionalzügen Schnelles Surfen dauert noch

Pendler in Bayerns Regionalzügen müssen sich weiter gedulden, bis sie WLAN nutzen können. Der Ausbau kommt nur zögerlich voran. Denn die Eisenbahnunternehmen tun sich schwer dabei, den Service anzubieten. Von Lorenz Storch

Stand: 21.11.2016

Frau sitzt im Zug und arbeitet am Laptop | Bild: picture-alliance/dpa

Beim von der Deutschen-Bahn-Zentrale gestern in Berlin verkündeten kostenlosen WLAN im Fugger-Express handelt es sich lediglich um einen einzelnen Testzug. Er ist nach Angaben von DB Regio Bayern seit dem 9. November für zunächst drei Monate auf den Strecken zwischen München, Augsburg, Ulm und Treuchtlingen unterwegs. Insgesamt sind jedoch rund 60 Züge beim Fugger-Express eingesetzt.

Die Wahrscheinlichkeit für Pendler, das WLAN-Angebot tatsächlich nutzen zu können, ist also gering. Fahrgäste, die in diesem speziellen Zug sitzen, werden mit Aufklebern auf das Angebot aufmerksam gemacht. Nach Angaben eines Sprechers der Deutschen Bahn ist die Resonanz positiv.

"Wir wissen, dass unsere Fahrgäste WLAN wollen und würden es gern auf immer mehr Strecken anbieten, wenn es technisch und wirtschaftlich darstellbar ist."

Ein Bahn-Sprecher

Im Alex kommt WLAN Ende 2017

Eine vollständige WLAN-Abdeckung soll es dagegen künftig in den Alex-Zügen geben - allerdings erst mit Beginn des neuen Verkehrsvertrags im Dezember 2017. Das hat die staatliche Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit dem Betreiber Länderbahn so vereinbart. Die Alex-Züge fahren auf den Strecken von München nach Lindau, Oberstdorf, Hof und Furth im Wald. Der Vertrag über WLAN im Alex-Netz ist die erste Vereinbarung dieser Art.

Technik kompliziert, Kosten unklar

Die BEG hat zwar bereits angekündigt, künftig mehr Zugverbindungen mit WLAN bestellen zu wollen. Allerdings herrscht bisher noch Unsicherheit darüber, wie teuer ein solches Angebot für den Steuerzahler wäre. Der Test im Fugger-Express hat unter anderem zum Ziel, das herauszufinden. Die technische Umsetzung von freiem WLAN in Zügen gilt als kompliziert: Einerseits, weil so viele Passagiere eine große Bandbreite benötigen, andererseits, weil die Netzabdeckung der Mobilfunkanbieter entlang der Bahnstrecken vielfach noch dürftig ist. Die Deutsche Bahn etwa arbeitet mit einem System, das die Netze mehrerer Mobilfunkanbieter bündelt, um die Verfügbarkeit entlang der Strecke zu erhöhen.


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