Eineiige Zwillinge
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Eineiige Zwillinge

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Weder eineiig noch zweieiig: Halb-identische Zwillinge entdeckt

Wie sich eineiige und zweieiige Zwillingen entwickeln ist biologisch eindeutig geregelt. Nicht so bei einem Zwillingspaar in Australien. Es zeigt eine genetische Mischform, die vorher weltweit nur einmal entdeckt wurde.

Über dieses Thema berichtete IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Sogenannte halb-identische Zwillinge sind selten. Nur zwei Zwillingspaare sind bisher weltweit bekannt: das Zwillingspaar in Australien und eins in den USA. Bei ihnen mischen sich die genetischen Erbanlagen von ein- und zweieiigen Zwillingen.

Was gilt für eineiige Zwillinge

Eineiige Zwillinge haben normalerweise das gleiche Geschlecht: Entweder bekommt man zwei Jungen oder zwei Mädchen. Genetisch gesehen haben die Kinder das gleiche Erbgut und sind damit Klone. Eineiige Zwillinge entstehen, wenn ein Spermium eine Eizelle befruchtet hat und sich zwei Kinder entwickeln.

Zweieiige Zwillinge

Bekommt man zweieiige Zwillinge, hat man entweder ein Mädchen und einen Jungen oder zwei Jungen oder zwei Mädchen. Ihr Erbgut deckt sich nur zum Teil: Zweieiige Zwillinge haben nur zu rund 50 Prozent das gleiche mütterliche und und das gleiche väterliche Erbgut. Genetisch gesehen haben sie nicht mehr Übereinstimmungen als normale Geschwister. Bei zweieiigen Zwillingen entwickeln sich zwei Eizellen, die von je einem Spermium befruchtet wurden, parallel im Mutterleib.

Halb-identische Zwillinge

Halb-identische Zwillinge sind eine Mischform aus eineiigen und zweieiigen Zwillingen und ein biologischer Sonderfall: Zwei verschiedene Spermien eines Mannes befruchten eine Eizelle. Normalerweise blockieren biologische Prozesse eine solche Doppelbefruchtung. Nur je ein Spermium kann je eine Eizelle befruchten. Das soll genetische Fehlbildungen und den Tod eines Embryos verhindern. Bei einer Doppelbefruchtung entsteht nämlich nicht nur - wie üblich - der doppelte Chromosomensatz, sondern ein dreifacher. Eine befruchtete Eizelle mit einem dreifachen Chromosomensatz stirbt ab.

Halb-identisches Zwillingspaar hat Glück gehabt

Das halb-identische Zwillingspaar aus Australien hatte Glück und der Chromosomensatz der Kinder wurde beim Reifungsprozess rechtzeitig und günstig aufgeteilt. Das Erbgut der beiden Spermien des Vaters wurde auf verschiedene Zellgruppen verteilt, das der Mutter nicht. Die Zwillinge haben deshalb zu 100 Prozent das gleiche mütterliche Erbgut (eineiig), aber nur zu rund 50 Prozent das gleiche väterliche Erbgut (zweieiig).

Australische Ärzte waren beim Ultraschall der Mutter stutzig geworden. Die Kinder teilten sich im Mutterleib zwar wie eineiige Zwillinge eine Plazenta, die sie ernährt, hatten aber nicht das gleiche Geschlecht. Biologisch gesehen ist das ausgeschlossen.

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Wie war das gleich wieder mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen?