Professorin Claudia Höbartner
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Professorin Claudia Höbartner

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Würzburger Chemie-Professorin erhält Leibniz-Preis

Claudia Höbartner, Professorin für Biologische Chemie an der Uni Würzburg forscht seit Jahren an den Nukleinsäuren DNA und RNA. Jetzt erhält sie dafür einen der renommierten und hochdotieren Leibniz-Preise: 2,5 Millionen Euro für ihre Forschungen.

Claudia Höbartner, Professorin für Biologische Chemie an der Universität Würzburg, erhält den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023. Die Würzburger Wissenschaftlerin ist eine von nur zehn ForscherInnen, die diese Auszeichnung dieses Jahr bekommen. Sie waren zuvor vom zuständigen Auswahlausschuss aus 131 Vorschlägen ausgewählt worden. Von den zehn Preisträgern kommen je zwei aus den Geistes- und Sozialwissenschaften, den Naturwissenschaften und den Ingenieurwissenschaften sowie vier aus den Lebenswissenschaften. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können die Preisträger bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden, so die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG). Verliehen werden die Leibniz-Preise am 15. März 2023 in Berlin.

Neuartige chemische Verfahren

Höbartner wird für ihre Arbeiten in den Gebieten der organischen und biomolekularen Chemie funktionaler Nukleinsäuren ausgezeichnet. Ihre wegweisende Forschung basiert auf einer Kombination aus kreativen Strategien zur Entdeckung neuer katalytischer Nukleinsäuren, sogenannter Ribozyme und Desoxyribozyme, kombiniert mit der Bestimmung ihrer Strukturen und ihrer Funktionsmechanismen. Außerdem setzt Höbartner neuartige chemische Verfahren und Elemente der chemischen Biologie zur Synthese und Markierung modifizierter RNA ein, um die biologischen Funktionen von RNA sowie von natürlichen und künstlich erzeugten RNA-Modifikationen zu untersuchen und sichtbar zu machen.

Postdoktorandin in der USA

Claudia Höbartner hat Technische Chemie an der TU Wien und der ETH Zürich studiert. Nach der Promotion in Organischer Chemie 2004 an der Universität Innsbruck ging sie als Postdoktorandin an die University of Illinois, USA. 2008 wurde sie Leiterin einer Forschungsgruppe am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und erhielt 2014 einen Ruf als W2-Professorin an die Universität Göttingen. Seit 2017 ist Höbartner Lehrstuhlinhaberin für Organische Chemie an der Universität Würzburg.

Leibniz-Preis wird seit 1986 vergeben

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG verliehen. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils 2,5 Millionen Euro verliehen werden. Mit den zehn Preisen für 2023 sind bislang insgesamt 408 Leibniz-Preise vergeben worden. Davon gingen 129 in die Naturwissenschaften, 119 in die Lebenswissenschaften, 97 in die Geistes- und Sozialwissenschaften und 63 in die Ingenieurwissenschaften. Da Preis und Preisgeld in Ausnahmefällen geteilt werden können, ist die Zahl der Ausgezeichneten höher als die der Preise. Insgesamt haben bislang 435 Nominierte den Preis erhalten.

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