Immer wieder kommt es zu Begegnungen zwischen Wildschwein und Mensch. Vergangene Woche zum Beispiel wurden zwei Pilzsammler aus dem Landkreis Regensburg im Frauenforst bei Kelheim von einem Wildschwein angegriffen. Begegnungen mit Wildschweinen verlaufen nicht immer harmlos. Denn bei dem Schwarzwild handelt es sich um wehrhafte Tiere, besonders, wenn sie sich in Bedrängnis fühlen oder verletzt sind. Dann können sie aggressiv und gefährlich werden.
Ausflüge in die Stadt - nicht ohne Grund
Wildschweine bekommen die meisten nur sehr selten zu Gesicht. Versteckt in Wäldern und Feldern haben sie sich in den letzten Jahren aber massiv vermehrt. Vor allem während der Herbsternte fliehen die Tiere vor den Maschinen aus ihren Verstecken. Ein weiterer Grund für die Stadtflucht: Hunger. Wenn die Felder abgeerntet sind, sind viele Wildtiere auf der Suche nach neuen Futterquellen. Und dann kann ihr Ausflug sie auch bis in die Städte oder die heimischen Gärten führen.
Wenn es brenzlig wird
In der Stadt fühlen sich Wildschweine häufig in die Enge getrieben. In keinem Fall sollte man sich ihnen dann in den Weg stellen, sondern ihnen eine Fluchtmöglichkeit einräumen. Auffällige Zeichen, dass es brenzlig werden kann, sind: Schnaufen durch die Nase, aufgestellter Schwanz und Zähneklappern. Wenn man in so einer Situation nicht ausweichen kann, sollte man sich großmachen und in die Hände klatschen und so versuchen, das Tier in die Flucht zu schlagen.
Wildschweine – Gefahr auf Straßen und Schienen
Eine weitere Gelegenheit, bei der man mit Wildschweinen konfrontiert werden kann, ist, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Immer häufiger kommt es zu Zusammenstößen zwischen Tieren und Autofahrern – ein Blechschaden ist dabei garantiert. Im schlimmsten Fall werden aber auch Menschen verletzt, denn die Kollision mit einem zentnerschweren Wildschwein ist mit der eines Nashorns vergleichbar.
Wenn Sie ein Wildschwein angefahren haben oder ein verletztes Tier am Straßenrand entdecken, müssen Sie äußerst vorsichtig sein. Verletzte Tiere sind aggressiv und können angreifen. In so einem Fall sollten Sie umgehend die Polizei informieren.
Wildschwein-Begegnungen im Wald
Im Wald gehen Begegnungen mit den starken Tieren meisten glimpflich aus. Haben die Wildschweine die Möglichkeit dazu, werden sie in der Regel die Flucht vorziehen. Deswegen sollte man darauf achten, den Tieren immer eine Rückzugsmöglichkeit freizuhalten. Ansonsten gilt: Ruhe bewahren und sich langsam und leise zurückziehen.
Wenn ein Wildschwein allerdings auf Sie zustürmt, weil es Gefahr wittert und die Situation aufgrund seiner schlechten Augen nicht einschätzen kann, sollte man auch hier laut rufen oder in die Hände klatschen. Normalerweise verzieht sich das Wildschwein dann.
Anders kann es aussehen, wenn man auf eine Wildschweinmama mit ihren Kindern trifft. Auf keinen Fall sollte man dem Impuls nachgeben, die niedlichen Schweinchen streicheln zu wollen. Denn die Bache verteidigt ihre Jungen mit dem Leben.
Grundsätzlich gilt im Wald
- Auf den Wegen bleiben - auch dem Lebensraum Wald zuliebe.
- Müll und Essensreste nicht im Wald entsorgen. Das lockt hungrige Tiere an.
- Vermeiden Sie Wanderungen bei der Dämmerung oder in der Nacht, denn da ist das Schwarzwild aktiv.
Im Audio: Wildschwein sorgt in Restaurant für Chaos
Dieser Artikel ist erstmals am 26.11.2021 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert.
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