Mehr als 2.000 Menschen hat das Sinus-Institut in Zusammenarbeit mit YouGov anlässlich des heutigen Weltglückstags gefragt, ob sie momentan glücklich oder unglücklich seien. "Glücklich", gaben 66 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an. 27 Prozent, also etwas mehr als jeder Vierte, bezeichneten sich jedoch aktuell als unglücklich. Als größte Barrieren zum Glücklichsein bezeichneten die Unglücklichen ihren momentanen Gesundheitszustand, Geldsorgen, eine fehlende Partnerschaft oder Stress. Laut dem "Deutsche Post Glücksatlas", den ein Team um die Wissenschaftler Bernd Raffelhüschen und Reinhard Schlinkert im Oktober 2018 veröffentlichte, leben die zufriedensten Deutschen in Schleswig-Holstein. Am niedrigsten ist das Glücksniveau demnach in Brandenburg. Der Glücksatlas bewertet insgesamt 19 Regionen. Franken schafft es in dieser Aufteilung auf Platz 4, Südbayern auf Platz 8.
In Finnland sind die Menschen am glücklichsten
International betrachtet sind die Deutschen zwar nicht das glücklichste Volk der Welt - aber immerhin noch relativ weit vorne mit dabei: Heute haben die Vereinten Nationen den "World Happiness Report" veröffentlicht. 156 Staaten wurden hinsichtlich der Lebenszufriedenheit ihrer Bewohner, bezogen auf Faktoren wie Wohlstand, Lebenserwartung, Korruption oder Freiheit, bewertet. Auf dem glücklichen ersten Platz landete Finnland, gefolgt von Dänemark, Norwegen, Island und den Niederlanden. Deutschland folgt auf Platz 17.
Am 20. März ist Weltglückstag
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat den 20. März zum "Internationalen Tag des Glücks" erklärt. Wann, wenn nicht heute, dem Glück etwas auf die Sprünge helfen? Die Lebensumstände haben laut internationalen Studien an unserem persönlichen Glück nämlich nur einen Anteil von zehn Prozent. Das Glücklichsein wird zu 50 Prozent von unseren Genen bestimmt. Die restlichen 40 Prozent sollen wir aber selbst in der Hand haben. Was können wir also für etwas mehr Glück tun?
Zeit für mehr Glück
Die UNO führt Grundbedingungen zum Glücklichsein auf: Man bräuchte mindestens 2.500 Kalorien pro Tag, einen Platz zum Kochen, Zugang zu 100 Litern Wasser täglich, mindestens sechs Quadratmeter Wohnraum und eine sechsjährige Schulbildung. Glücksforscher führen als glücksfördernd an: eine stabile Beziehung, Kinder, Freundschaft, Geselligkeit, Gesundheit, ausreichend Geld zur Erfüllung der Grundbedürfnisse und einen Beruf, der den eigenen Fähigkeiten entspricht. Johannes Hirata, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule Osnabrück, geht davon aus, dass wir mit einer Arbeitszeit von 30 Stunden pro Woche glücklicher wären als in einem Vollzeitjob: "Wir hätten mehr Zeit füreinander, für unsere Kinder und für uns selbst, könnten die vielen Anforderungen besser unter einen Hut bringen und hätten so weniger Stress."
Sich fordern und das Glück fördern
Botenstoffe, die die positiven Glücksgefühle hervorrufen, werden beim Sport oder Meditieren ausgeschüttet. Auch verschiedene Lebensmittel können Glückslieferanten sein. Und Glücklichsein kann man tatsächlich lernen und das Glück trainieren: Freude, Lust, Aufmerksamkeit, Neugier und Lernen seien untrennbar miteinander verbunden, schreibt der Autor Stefan Klein. Suchen Sie deshalb die Herausforderung, bleiben Sie aktiv - und machen und lernen Sie etwas, was Sie noch nie zuvor gemacht haben.
Dem Glück nicht hinterherjagen
Glücksforscher geben aber auch noch einen weiteren Tipp: Verfolgen Sie das Glück nicht zu verbissen! Leicht könne man sich an dieser Sehnsucht abarbeiten - weil man sich wahrscheinlich nie so glücklich fühlen wird, wie man es gerne wäre.