Diesen Sternschnuppen-Abend sollten Sie sich nicht entgehen lassen: Die Geminiden kommen mit richtig vielen Sternschnuppen - einer der schönsten Meteorströme des Jahres.
Es gibt eigentlich nur einen Grund, warum der Geminiden-Sternschnuppen-Regen nicht so bekannt ist wie die Perseiden im August: In den Winternächten geht man weitaus weniger gern auf Sternschnuppen-Jagd. Zum Höhepunkt des Sternschnuppen-Regens sind bis zu 150 Sternschnuppen pro Stunde unterwegs.
Auch nach dem Höhepunkt noch viele Sternschnuppen
Den Höhepunkt selbst verpassen wir in diesem Jahr allerdings, denn das Maximum des Meteorschauers tritt schon am Nachmittag des 14. Dezember ein. Aber die Geminiden sind da nicht so streng: Diese Sternschnuppen sind eigentlich ein sehr bequemer Meteorstrom, denn der Höhepunkt ist kein spitzes, kurzes Maximum, bei dem nur kurze Zeit wirklich viele Meteore unterwegs sind, sondern ein sogenanntes breites Maximum: Viele Stunden lang sausen Sternschnuppen in großer Zahl über den Nachthimmel.
Auch am Mittwochabend lohnt sich die Suche noch, auch wenn keine 150 Meteore pro Stunde mehr unterwegs sind. Dafür gibt es nach dem Höhepunkt die hellsten Meteore der Geminiden.
Beobachtungszeit für die Sternschnuppen am 14. Dezember
In diesem Jahr bestimmt vor allem der Mond, wann die beste Zeit zum Sternschnuppen-Zählen ist. Denn der geht mit noch ziemlich voller Scheibe um 22.17 Uhr (Zeit für München) im Osten auf. Und das auch noch ganz in der Nähe des Punktes, von dem die Geminiden herzukommen scheinen. Kurz nach dem Mondaufgang können Sie noch versuchen, die tiefstehende Mondscheibe durch eine Hauswand oder ähnliches auszublenden. Aber besser ist, Sie planen Ihre Sternschnuppen-Suche für den früheren Abend, bevor der Mond aufgeht. Sonnenuntergang ist am 14. Dezember schon gegen halb fünf Uhr, eine Stunde später ist es schon ziemlich dunkel. Ab 18.15 Uhr ist der Himmel stockfinster - ideal für so zarte Lichter wie Sternschnuppen. Aber leider nicht für die Geminiden.
- Zum Artikel: Wintersonnwende und die kürzesten Tage im Jahr
Bei Sternschnuppen ist immer noch ein zweiter Zeitpunkt wichtig: Wann der scheinbare Ausstrahlungspunkt hoch am Himmel steht. Die Geminiden scheinen aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen, das bei uns leider erst ab 18 Uhr im Nordosten am Horizont auftaucht. Solange die Zwillinge noch nah am Horizont stehen, sehen Sie leider nur einen Bruchteil der Sternschnuppen, die in dem Moment flitzen. Denn die Dunstschichten schlucken umso mehr der kleinen Lichtlein, je tiefer der Radiant steht. Je höher die Zwillinge stehen, umso mehr der Sternschnuppen werden auch sichtbar.
Beobachtungstipp: Halten Sie in diesem Jahr zwischen 20.00 Uhr und 22.00 Uhr nach den Geminiden Ausschau. Dann sind die Zwillinge schon ein Stück über den Horizont geklettert, während noch kein Mondlicht stört. Wenn das Wetter mitspielt, werden Sie viele Sternschnuppen sehen, wenn auch keine 150 pro Stunde.
Um die Höchstzahl von 150 Geminiden pro Stunde zu erleben, müsste der Zeitpunkt des Höhepunkts mit dem Moment zusammenfallen, in dem die Zwillinge möglichst senkrecht über unseren Köpfen stehen. In Sternschnuppen-Jäger-Latein heißt das: Jetzt ist das Sternschnuppen-Maximum nicht nur theoretisch erreicht, sondern wirklich sichtbar.
Beste Blickrichtung für die Geminiden
Sternschnuppen scheinen meist aus einer bestimmten Region am Firmament zu kommen, dem scheinbaren Ausstrahlungspunkt. Dieser Radiant liegt bei den Geminiden im Sternbild Zwillinge (lat: gemini, daher der Name des Meteorstroms). In deren Richtung sollten Sie ungefähr schauen.
Die Zwillinge tauchen nach sechs Uhr abends im Nordosten auf und steigen im Lauf der Nacht dann im Osten immer höher, bis sie um zwei Uhr im Süden und fast im Zenit senkrecht über unseren Köpfen stehen. Wollen Sie also schon abends ab acht Uhr gucken, brauchen Sie freie Sicht zum Horizont im Nordosten.
Abends am 14. Dezember sind die Geminiden-Sternschnuppen unterwegs. Sie kommen scheinbar aus dem Sternbild Zwillinge.
Wie Sternschnuppen entstehen
Wenn ein Staubkorn in die Erdatmosphäre eindringt und verglüht, dann flitzt eine Sternschnuppe über den Himmel. Außer bei sehr großen Brocken sehen Sie aber meist nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern nur seine Lichtspur, einen "Meteor". Denn selbst lichterloh brennend ist das Partikelchen viel zu klein, um von der Erdoberfläche aus sichtbar zu sein. Doch es schlägt mit solcher Wucht und Geschwindigkeit in die Atmosphäre ein, dass es die Sauerstoff- oder andere Gas-Atome darin zum Leuchten anregt. Und das sehen Sie als Sternschnuppe.
Kosmischer Dreck: Spuren alter Kometen
Viele Sternschnuppen lassen sich ganz regelmäßig beobachten, wie die Perseiden im August, die Orioniden im Oktober oder eben die Geminiden im Dezember. Denn so ein Meteor-Schwarm ist die Staubspur eines Kometen, die dieser einst bei einer seiner Runden um die Sonne hinterlassen hat und die die Erde seitdem regelmäßig kreuzt.
Viel Glück bei der Sternschnuppen-Suche!
Tipps zum Fotografieren von Sternschnuppen und weitere Informationen finden Sie hier. Und sollten Sie Sternschnuppen fotografiert haben, dann schicken Sie uns bitte Ihre Bilder!
Sternschnuppen und mehr: Der Sternenhimmel im Dezember 2022

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