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Viel Strom für saubere Luft

Wer die Luft in Städten schonen will, kauft ein Elektroauto. Auch die Brennstoffzelle ist umweltfreundlicher als ein Benziner oder Diesel. Doch beide Alternativantriebe brauchen viel Strom - und eine neue Infrastruktur. Von Hellmuth Nordwig

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Ob Batterie oder Brennstoffzelle: Strom brauchen sie beide. Das Elektroauto zapft lokal die Ladesäule an, für das Brennstoffzellenauto wird der Strom benötigt, um den Treibstoff Wasserstoff herzustellen. Damit wir uns klimafreundlich fortbewegen, muss dieser Strom regenerativ erzeugt werden. Vier Mal mehr Öko-Strom als heute ist notwendig, haben Experten um Thomas Grube vom Forschungszentrum Jülich ausgerechnet. Ein so massiver Ausbau wäre nur mit Hilfe  vieler neuer Windkraftanlagen in der Nordsee möglich.

Teure Tankstellen

Auch um die Brennstoffzellen mit Wasserstoff zu versorgen, müssten entsprechende Tankstellen gebaut werden, für je eine Million Euro. Aktuell gibt es erst 45 solche Zapfsäulen in Deutschland. Nicht zuletzt müssen die Stromnetze massiv ausgebaut werden. Größere Kapazität brauchen zum Beispiel die Autobahntankstellen, wenn dort viele Schnellladesäulen stehen sollen - die natürlich auch noch errichtet werden müssen. Auch das erfordert hohe Investitionen.

Zwischen 40 und 50 Milliarden Euro müssten wir für so eine Batterie-Ladeinfrastruktur für den Fall von 20 Millionen Elektrofahrzeugen in Deutschland aufwenden. Thomas Grube, FZ Jülich

Das wäre etwa jeder zweite Pkw. Eine Wasserstoff-Infrastruktur wäre nach Berechnung der Jülicher Forscher etwa genauso teuer. Trotzdem halten sie es für sinnvoll, in beide Systeme, insgesamt also bis zu hundert Milliarden Euro zu investieren.

Wasserstoff fährt weiter

Eine stolze Summe. Das Argument der Experten: Elektroautos schaffen nur kurze Distanzen. Für weitere Fahrten braucht es zusätzlich die Wasserstoff-Technik.