Orte des Verbrechens - sichtbar gemacht mit Predictive Policing
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Orte des Verbrechens - sichtbar gemacht mit Predictive Policing

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Digitale Verbrechensbekämpfung

Digitale Verbrechensbekämpfung nennt man Predictive Policing. Die Methode arbeitet nach der sogenannten Near-repeat-Theorie: Diese besagt, dass Serieneinbrecher dazu neigen, im Umkreis des ersten Tatorts kurze Zeit später noch einmal zuzuschlagen.

Über dieses Thema berichtet: Gut zu wissen am .

Predictive Policing soll eingesetzt werden, um besonders Serientätern auf die Schliche zu kommen. Bei einem Pilotprojekt zur automatischen Gesichtserkennung an einem der größten Bahnhöfe Berlins, dem Südkreuz, zeigte sich allerdings, dass die digitale Verbrechensbekämpfung auch viele falsche Ergebnisse lieferte.

Software liefert falsche Ergebnisse

Für den Testlauf wurden Fotos von mehr als 300 Freiwillige, die den Bahnhof häufig passieren, in einer Datenbank hinterlegt. Die Software sollte sie aus tausenden Reisenden herausfischen. Doch einige Personen wurden nicht erkannt und andere fälschlicherweise. Diese sogenannte "Falsch Positiv Rate" soll am Südkreuz bei rund 0,1 Prozent gelegen haben. Das heißt: Bei 100.000 Reisenden pro Tag 100 falsche Verdächtigte – allein am Bahnhof Berlin-Südkreuz!

Datenschutz

Neben den Chancen, die Predictive Policing bieten könnte, gibt es auch Kritik an der neuartigen Methode. Bevor überhaupt ein Verbrechen passiert ist, werden riesige Datenmengen von Menschen erhoben und teils in Echtzeit abgeglichen. Ob dass mit der deutschen Verfassung vereinbar ist, muss noch geklärt werden. Gut zu wissen hat sich mit dem Für und Wider der digitalen Verbrecherjagd beschäftigt.