Weltweit enthalten häufig konsumierte Muscheln nach einer Studie der Universität Bayreuth Mikroplastik. In allen untersuchten Muschelproben seien die kleinen Kunststoffteilchen gefunden worden, teilt Martin Löder von der Universität Bayreuth mit. Muschelproben aus dem Nordatlantik und dem Südpazifik seien am stärksten belastet gewesen.
Forscher untersuchen Muscheln aus Lebensmittelgeschäften
Die Forscher untersuchten nach eigenen Angaben in zwölf Ländern die Belastung der europäischen Miesmuschel, der Grünschalmuschel, der gewellten Teppichmuschel und der pazifischen Venusmuschel. Alle 45 Muscheln seien in Lebensmittelgeschäften eingekauft worden. Sie stammen aus Aquakulturen und aus Wildfängen aus der Nordsee, dem Mittelmeer, dem Atlantik, dem Südpazifik, dem Südchinesischen Meer und dem Golf von Thailand. Auch in Fischen haben Forscher bereits Mikroplastik nachgewiesen.
Neun Arten Kunststoff in Muscheln gefunden
Im Rahmen der Forschung wies das Team neun unterschiedliche Kunststoffsorten nach. Ein Gramm Muschelfleisch enthielt laut der Studie zwischen 0,13 und 2,45 Mikroplastik-Partikel. Die Kunststoffteilchen seien winzig klein - zwischen 0,003 und fünf Millimetern.
Gesundheitsgefahr unklar
"Im Moment können wir nicht sagen, ob der Verzehr von Mikroplastik belasteten Muscheln gesundheitsschädlich ist", betonte Löder. Mit der generellen Thematik setze sich bald ein EU-Projekt auseinander, an dem die Universität mit ihrer Studie beteiligt sei. 2018 haben Forscher erstmals Mikroplastik in Stuhlproben von Menschen nachweisen können.
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