T.rex - ein Maul voller Zähne
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Norbert Häring, Mitarbeiter des Natur Historischen Museums London, bei einem (Modell) von einem Tyrannosaurus (T.Rex)

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Tyrannosaurus rex - Zahnprobleme gab es nicht

Sein Maul war voller messerscharfer Zähne, aber Zahnprobleme hatte der fleischfressende Dinosaurier T. rex nie. Kaputte Zähne fielen aus und wuchsen einfach wieder nach. Wie genau, haben Forscher jetzt herausgefunden.

Der Tyrannosaurus rex war ein Raubsaurier, der selbst vor großer Beute nicht zurückschreckte. Dank seiner Wendigkeit und enormen Bisskraft jagte und tötet er selbst große, wehrhafte Dinosaurier und auch Artgenossen. Seine stabilen, steakmesserscharfen Zähne ermöglichten es schon jungen Tyrannosauriern, ihre Beute zu zerreißen und sogar Knochen zu knacken. Da ist dann wohl so mancher Zahn zerbrochen. Aber das konnte ihm gleichgültig sein.

Seine Lösung für Zahnschäden war genial einfach

Wie bei den meisten Reptilien wuchsen auch dem T. rex regelmäßig neue Zähne nach. Wie jedoch dieser praktische Zahnersatz im Einzelnen ablief, war bislang unklar. Jetzt haben Franziska Sattler und Daniela Schwarz vom Museum für Naturkunde in Berlin diese Frage geklärt. Zu Hilfe kam ihnen dabei der Schädel des einzigen kompletten Tyrannosaurus-Skeletts in Europa – "Tristan".

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Ob abgebrochen, ausgefallen oder schadhaft... Dinoschädel "Tristan" im Berliner Museum für Naturkunde

Für ihre Studie entnahmen die Forscherinnen Tristans Schädel aus seiner angestammten Vitrine im Museum und transportierten ihn zum benachbarten Universitätsklinikum Charité. Dort wurde das kostbare Fossil in einem Computertomografen durchleuchtet. Die hochauflösenden, dreidimensionalen Röntgenbilder ermöglichten einen ersten genauen Blick in den Kiefer und an die Zahnwurzeln des Tyrannosauriers.

Ersatzzähne standen schon parat

Das Ergebnis: Wie erhofft, waren im Kiefer des T. rex die Ersatzzähne schon in den einzelnen Zahnfächern erkennbar. Sie wuchsen langsam in die Wurzeln der funktionalen Zähne hinein und lösten diese auf – am Ende fiel der alte Zahn aus, der neue brach durch. Wie die Aufnahmen enthüllten, waren die kleinsten und jüngsten der Ersatzzähne noch schlank und haben nur eine dünne Schmelzschicht, während die größeren Ersatzzähne schon sehr den funktionalen Zähnen mit ihrem verdickten Zahnschmelz ähnelten.