💬 "Dein Argument" greift Euren Input auf: Kommentare aus der BR24-Community sind Anlass für diesen Beitrag. 💬
In Bayern war es im Frühling 2025 bislang ziemlich trocken: In einigen Regionen gab es wochenlang keinen Regen. Das hat Folgen, auch für den eigenen Garten. Ohne Wasser können Pflanzen nicht wachsen: Wenn der Regen ausbleibt, muss man selbst nachhelfen.
Trockenheit: Was kann man selbst tun?
BR24-User haben sich in der Kommentarspalte gefragt, wie jeder selbst mit der Trockenheit umgehen kann: "Anstatt permanent zu berichten/beklagen, dass es immer trockener wird, würde ich mir mehr Berichterstattung wünschen, in welchem Rahmen sich im Großen und Kleinen Gegenmaßnahmen treffen ließen", merkte "andi71" kritisch an.
Gerade im Kleinen kann jeder seinen Teil beitragen. "Jede naturnahe Fläche mit Schatten und üppiger Vegetation kommt der Tier- und Pflanzenwelt zugute und trägt zu einem besseren Mikroklima bei", erklärt ein Sprecher des Bund Naturschutz (BN) auf BR24-Anfrage.
Gießen will gelernt sein
Um die Menge an benötigtem Wasser zu reduzieren, sollte man clever bewässern. Gezieltes Gießen mit der Gießkanne ist besser als mit dem Gartenschlauch. So werden nur die Pflanzen bewässert, die es auch wirklich brauchen.
Bereits bei der Pflanzenauswahl für den Garten könne man darauf achten, solche Pflanzen auszuwählen, die nicht häufig gegossen werden müssen, empfiehlt der BN-Sprecher. Dazu zählen etwa mediterrane Pflanzen oder tief wurzelnde Hochstauden.
Generell sei es ratsam, den Boden nach dem Gießen mit einer Hacke aufzulockern, erklärt Gottfried Röll von der Bayerischen Gartenakademie. Auf diesem Weg könne das Wasser direkt an die Wurzeln gelangen und man müsse seltener bewässern. "Einmal hacken erspart zweimal gießen", so der Experte. Ebenfalls hilfreich sei es, nicht zu einer Tageszeit zu gießen, in der die Sonne hochsteht, da sonst das Wasser schneller verdunstet. Besonders geeignet sei dabei der frühe Morgen, erklärt Röll.
Auch helfe es, den Boden zu mulchen, das heißt, ihn etwa mit Rindenmulch oder Stroh zu bedecken. Die Schutzschicht sorge dafür, dass Flüssigkeit besser gespeichert werden könne.
Regenwasser, Zisterne und Grauwasser
Besonderes Augenmerk kann man im eigenen Garten auf den Umgang mit dem vorhandenen Wasser legen. Ein guter Weg, um nachhaltig zu bewässern, sei die Nutzung von Regenwasser, sagt der BN-Sprecher. Dies könne man ganz klassisch mithilfe einer Regentonne umsetzen, aber auch durch Zisternen. Das Bundesumweltamt warnt allerdings davor (externer Link), dass manche Dachflächen das Regenwasser für die Nutzung im Garten verschmutzen könnten.
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann auch das Grauwasser aus dem Haushalt, zum Beispiel aus der Badewanne, nutzen. So nennt man das Abwasser, das leicht verschmutzt und ohne Fäkalien im Haushalt aufkommt. Dieses muss allerdings aufbereitet werden. Erst, wenn Keime und Bakterien entfernt wurden, ist es für den Garten geeignet. Dafür braucht man eine Grauwasseranlage. Bei im Schnitt mehr als 50 Litern produziertem Grauwasser pro Hausbewohner kann hier schnell eine signifikante Menge zusammenkommen. Und: Es fließt weniger Abwasser in die Klärwerke, diese werden entlastet.
Frühjahr in Bayern bisher viel zu trocken
Im März und April 2025 gab es an vielen Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Bayern lange Phasen ohne Regen. Auch die Niederschlagssumme der beiden Monate ist gering: im Durchschnitt 60 Liter pro Quadratmeter. Schaut man sich die vergangenen 30 Jahre an, gab es im März und April in Bayern im Mittel doppelt so viel Regen.
Bayernkarte: Wo gab es im März und April die längste Trockenphase?
"Wo Pflanzen wachsen, verdunstet Wasser"
Bereits beim Anlegen eines Gartens könne man viel dafür tun, dass der Boden nicht schnell austrocknet – und so die Hitze im Hochsommer weniger zum Problem wird. Grundsätzlich solle ein Garten möglichst naturnah angelegt werden, so der BN-Sprecher. Heimische Sträucher und Bäume würden etwa schützenden Schatten spenden. Wildblumenwiesen und Staudenbeete kämen besser mit Wetterextremen zurecht. Laubhaufen oder Holzstapel böten Schatten und reduzierten die Verdunstung im Boden. Auch Wasserstellen können zur Abkühlung beitragen.
Je mehr Menschen darauf achten, desto besser, sagt Gottfried Röll von der Gartenakademie. Es liege ja auf der Hand: Im Wald ist das Klima im Durchschnitt kühler als etwa in der aufgeheizten Stadt. Im Garten sei das genauso. Dort, wo Pflanzen wachsen, verdunste Wasser – so werde auch die Temperatur gesenkt. Ganz schlimm seien daher Schottergärten. "Die heizen sich auf und sind daher schlecht für das Klima", so Röll.
Tipps auch für Mieter interessant
Auch wenn man nicht Eigentümer, sondern Mieter ist, darf man seinen Garten umgestalten. Ein zum Mietobjekt gehörender Garten dürfe vom Mieter nach seinen Vorstellungen gestaltet werden, heißt es beim Mieterverein München (externer Link). Wichtig sei nur, dass der Garten nicht seine ursprüngliche Struktur verliere.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!