Grüner und weißer Spargel
Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Ob grüner oder weißer Spargel - gesund sind sie beide.

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Tipps zum Spargel: kaufen, lagern, zubereiten

Sobald der erste heimische Spargel zu kaufen ist, gibt es für Fans kein Halten mehr. Kein Wunder, denn Spargel ist ein wahres Allroundgenie: Er schmeckt, ist gesund und macht schlank. Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung.

Über dieses Thema berichtet: Gesundheit! am .

Wann ist Spargelzeit?

Traditionell geht die Spargelzeit von Mitte April bis Saisonende am Johannitag am 24. Juni. Das hängt allerdings stark vom Wetter ab, sodass sich der Start in die Saison auch mal verschieben kann. Die bayerische Spargelsaison ist bereits eröffnet. In der Region Schrobenhausen an der Grenze zwischen Oberbayern und Schwaben haben die Betriebe bereits mit der Ernte des Edelgemüses begonnen.

Wie erkennt man frischen Spargel?

Spargel schmeckt am besten, wenn er wirklich frisch ist, daher Augen und Ohren auf beim Kauf. Normalerweise gilt: Sie sollten beim Einkauf an den Stangen schnuppern, was in Corona-Zeiten allerdings nicht möglich ist. Guter Spargel riecht ausschließlich nach Spargel, mit leicht erdigen Anklängen - auf keinen Fall aber säuerlich: Dann ist er zu alt. Die Spitzen sollten fest geschlossen sein. Grünspargel verströmt einen ausgeprägten Gemüseduft nach frischen Erbsen.

Die Stangen sollten am unteren Ende nicht vertrocknet oder verfärbt sein und sich nur schwer verbiegen lassen. Frischer Spargel zeigt beim Druck mit dem Fingernagel auf die Schale nur leichten Widerstand und quietscht, wenn man die Stangen aneinander reibt.

So bleibt Spargel länger frisch

Damit frischer Spargel nicht so schnell welkt, kann man ihn in ein feuchtes Küchentuch wickeln - und auch im Kühlschrank aufbewahren. Man kann ihn aber auch einfrieren, denn roher, geschälter Spargel hält sich in der Tiefkühltruhe bei minus 18 Grad rund sechs Monate.

Tipps zum Spargelkochen

Die Spargel-Enden erst direkt vor dem Kochen abschneiden. Die Spargelstangen kommen ins Wasser, entweder liegend oder stehend in einem speziellen Spargeltopf - verfeinert mit Salz, etwas Zucker, Zitronensaft und Butter. Das Wasser sollte gekocht haben, wenn der Spargel in den Topf kommt. Dann die Temperatur zurückschalten. Das Gemüsewasser sollte nur leicht sieden. Je nach Dicke der Stangen beträgt die Garzeit 15 bis 20 Minuten bei weißem Spargel. Grüner Spargel ist schneller gar - nach 5 bis 10 Minuten.

Die eigentliche Kunst des Spargelkochens besteht darin, die Garzeit perfekt zu erkennen. Die Köpfe sollten dabei schön fest, der Stiel nicht mehr hart, aber bissfest sein. Am besten kostet man zum Test eine Stange.

Warum ist Spargel gesund?

Spargel schmeckt nicht nur gut, er ist auch gesund. Er enthält zum Beispiel die Vitamine C und E, und die Vorstufe des Vitamin A, das Betakarotin. Sie fangen aggressive zellschädigende Moleküle ein und sollen dadurch die Abwehrkräfte stärken. Außerdem enthält Spargel viel Eisen, Magnesium, Kalium, Kalzium und Kupfer sowie bioaktive Substanzen wie die sogenannten Saponine, denen eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Vor allem bei Problemen mit Blase oder Nieren empfehlen Ärzte den Spargel, denn seine Asparaginsäure wirkt stark harntreibend.

Warum riecht der Urin so streng nach Spargelgenuss?

Die Asparagusinsäure, eine Schwefelverbindung, ist auch schuld, wenn es beim Toilettengang nach dem Spargelessen unangenehm riecht. Frauen und Männer sind dabei gleichermaßen betroffen - oder eben nicht. Der Geruch tritt nämlich nicht bei allen auf, weil nicht jede/jeder die Fähigkeit - oder besser gesagt die Enzymausstattung - hat, um Asparagusinsäure abzubauen. Diese Fähigkeit wird vererbt. Das heißt: Riecht es bei beiden Elternteilen, stinkt es auch bei allen Kindern. Wenn es bei einem oder beiden Eltern nicht riecht, kann es bei den Kindern riechen - oder auch nicht.

Verhindern könne man den Geruch nicht. Da Spargel harntreibend wirkt, riecht man den Spargel oft bereits beim ersten Toilettengang nach der Mahlzeit. Aber egal, ob es danach auf der Toilette riecht oder nicht, Spargel ist gesund.

Violetter Spargel ist noch gesünder

Bisher war für Genießer nur der weiße Spargel ein wahrer Hochgenuss. Violetter Spargel galt als minderwertig. Inzwischen weiß man: Violetter Spargel ist nicht von schlechterer Qualität als weißer Spargel, sondern - im Gegenteil - besonders gesund. Er galt lange Zeit als überreif und wurde deshalb mit Preisabschlägen gehandelt, dabei weist er einen besonders hohen Gehalt an Antioxidantien auf. Diese sind aus der Krebsprophylaxe als Radikalfänger bekannt. Violetter Spargel schmeckt sehr pikant: süßer, nussiger und würziger als weißer Spargel.

Spargel macht schlank

Spargel schmeckt nicht nur gut, sondern macht auch schlank: Er ist das ideale Gemüse für eine genussreiche und gesunde Frühjahrs-Diät. Die Stangen enthalten nur 18 Kalorien auf 100 Gramm, sind aber reich an Mineralstoffen und Spurenelementen. Wenn er statt mit kalorienreicher Sauce Hollandaise mit leichten Alternativen kombiniert wird, sind zwei Spargel-Mahlzeiten pro Tag eine optimale Diät-Grundlage.

Spargel ohne Folie
Bildrechte: Bayerischer Rundfunk
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Veronika Röll aus Sandharlanden im Landkreis Kelheim verzichtet bewusst auf Folien.

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