Es wird richtig heiß an diesem Wochenende. Nicht nur Böden und Pflanzen darben. Auch Menschen leiden unter der Hitze und der hohen UV-Belastung.
Am heißesten ist es am späten Nachmittag
Am Mittag steht die Sonne am höchsten. Allerdings nicht um 12 Uhr, sondern wegen der Sommerzeit erst gegen 13 Uhr. Da ist es aber nicht am wärmsten. Die Lufttemperatur erreicht ihr Maximum erst mit einigen Stunden Verzögerung. Das liegt daran, dass sich Straßen, Dächer und Häuser erst im Laufe des Tages richtig aufheizen und dann viel Wärme abgeben. Das summiert sich.
Gerade in den Städten werden erst zwischen 16 bis 18 Uhr die höchsten Temperaturen gemessen. Das heißt, am späten Nachmittag ist es am wichtigsten, sich vor der Hitze zu schützen. Sonnenhut und das Eincremen nicht vergessen!
Warme Getränke und lauwarme Duschen helfen
Wer bei der Hitze kalt duscht, ins Freibad oder an den Badesee geht und eiskalte Getränke trinkt, senkt erst mal die Körpertemperatur. Das ist zwar wohltuend, aber der Effekt bleibt nur kurz. Die Blutgefäße ziehen sich bei Kälte zusammen, um einen Wärmeverlust zu verhindern. Das kühle Nass kurbelt den Kreislauf an. Außerdem stellt sich der Körper wieder auf die Außentemperatur ein und produziert noch mehr Schweiß als vorher.
Deshalb trinken Nordafrikaner mit Vorliebe Pfefferminztee. Das zusätzliche Wärmesignal sorgt dafür, dass man ständig leicht schwitzt, was zu angenehmer Verdunstungskühle führt.
Abdunkeln, lüften und Laken kühlen bei Hitze
Gerade nachts ist es schwer, bei warmen Temperaturen einzuschlafen und sich zu erholen. Deshalb ist es wichtig, die Wohnung tagsüber abzudunkeln, um die Wärme draußen zu lassen. Decken, Laken und Kissen kann man bis zum Schlafengehen in der Kühltruhe deponieren. Das erfrischt und erleichtert das Einschlafen.
In den frühen Morgenstunden gehen die Temperaturen am weitesten nach unten: die beste Zeit zum Lüften. Aber auch tagsüber kann man die Fenster kippen und für Durchzug sorgen. Aber nicht übertreiben mit der Zugluft, sonst droht eine Sommergrippe! Das kann auch passieren, wenn Klimaanlagen zu kühl eingestellt sind.
Siesta halten statt Sport treiben und viel trinken
Je heißer es wird, desto weniger sollte man sich im Freien körperlich anstrengen. Auch die bei Hitze erhöhten Ozonwerte können der Lunge zusetzen. Eine Siesta wird in Unternehmen zwar nicht eingeführt, aber die Mittagspause lässt sich trotzdem dafür nutzen, einen kühlen Ort aufzusuchen, nur leichte Kost zu sich zu nehmen und viel zu trinken.
Gut anderthalb Liter sollte man täglich trinken - bei Hitze und Bewegung laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bis zur doppelten Menge. Um den Wasserverlust bei Ausdauersport auszugleichen, raten Fachleute, pro Stunde Training etwa einen Liter Flüssigkeit zu trinken. Am besten geeignet sind Mineralwasser, Fruchtsäfte oder isotonische Getränke, weil sie dem Körper die verbrauchten Mineralstoffe zurückgeben.
Hitze gefährdet vor allem Säuglinge, Senioren und kranke Menschen
Rehe legen sich zurzeit faul in den Schatten des Waldes. Futter suchen sie in den kühlen Abend- und Morgenstunden. Wildschweine suchen feuchte Suhlen und seichte Teiche auf. Füchse bleiben bei der Hitze im Bau und legen eine lange Siesta ein. Hummeln setzen ihre Flügel wie Propeller ein und sorgen für ihre Brut durch hochtouriges Flügelschlagen wenigstens für ein bisschen Abkühlung. Das berichtet die Deutsche Wildtier Stiftung aus Hamburg.
Wegen der Hitze decken sich derzeit viele Menschen mit Ventilatoren ein. Sie bringen die Luft in Bewegung und sorgen für einen Luftzug. Es kommt einem kühler vor, aber in Wirklichkeit sinkt die Raumtemperatur durch den künstlich erzeugten Wind nicht. Der Schweiß auf der Haut verdunstet im Luftzug schnell, was den Körper im schlimmsten Fall dehydrieren kann. Ventilatoren sollten also mit Vorsicht genossen werden.
Gerade bei Säuglingen und kleinen Kindern müssen Eltern darauf achten, dass sich die Kinder im Schatten aufhalten, Sonnenschutz tragen, eingecremt sind und mehr Flüssigkeit als sonst aufnehmen. Ältere Menschen trinken generell wenig, was während der Hitzewelle besonders fatal ist. Wer Medikamente nimmt, sollte mit dem Hausarzt sprechen, ob bei extremer Hitze anders dosiert werden muss.
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