Die Mission hatte etwas von einem Hollywood-Film. Denn bislang hat sich die Wissenschaft vor allem damit begnügt, den Weltraum zu beobachten und zu erforschen. Mittlerweile geht es aber auch darum, selber Einfluss zu nehmen und beispielsweise Flugkörper aus der Bahn zu werfen, die möglicherweise mit der Erde kollidieren könnten. Und die US-Weltraumagentur Nasa hatte dabei jetzt Erfolg.
Dart kickt Dimorphos aus der Bahn
Sie hat es geschafft, einen Asteroiden von seinem Kurs abzubringen. Ersten Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde zufolge hat die unbemannte Sonde, die im Rahmen der Dart-Mission vor zwei Wochen den Asteroiden Dimorphos gerammt hat, dessen Flugbahn deutlich verändert.
Demnach hinterließ die Sonde einen tiefen Krater und es bildete sich eine riesige Spur aus Gesteinstrümmern und Staub, die sich über Tausende Kilometer erstreckte. In Folge der Kollision habe Dimorphos, der eine Art Mond ist, seine Umlaufbahn um den größeren Asteroiden Didymos verändert. Bislang habe er knapp zwölf Stunden für die Umrundung benötigt, jetzt seien es aber 32 Minuten weniger. Die Umlaufbahn hat sich also verkleinert. Erwartet hatte die Nasa eine Veränderung von zehn Minuten.
Riesenkollision im All
Die Weltraumsonde Dart war am 26. September mit einer Geschwindigkeit von mehr als 23.000 Stundenkilometern in den Himmelskörper gerast. Es war das erste Manöver im All überhaupt, mit dem die Abwehr eines die Erde bedrohenden Asteroiden getestet werden sollte. Um im Ernstfall einen gefährlichen Asteroiden an der Erde vorbeizulenken, wären bei einem frühzeitigen Eingreifen auch nur minimale Kursänderungen nötig.
Nasa-Chef Bill Nelson sagte bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse: "Wir haben der Welt gezeigt, dass die Nasa ein ernsthafter Verteidiger dieses Planeten ist."
Keine Bedrohung für Erde durch Dimorphos
Keiner der beiden Asteroiden stellte eine echte Bedrohung für die Erde dar und sie tun das nach wie vor nicht. Das ist auch der Grund, warum die Wissenschaftler gerade die beiden aussuchten, um erstmals zu testen, ob es möglich ist, den Kurs eines Asteroiden mit einer von der Erde gestarteten Sonde zu ändern.
Gestartet worden war die Mission im vergangenen Jahr. Nancy Chabot vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University, das die Sonde gebaut hat, sagte: "Das ist ein sehr aufregendes und vielversprechendes Ergebnis für die Verteidigung des Planeten." Die Dart-Sonde, kurz für Double Asteroid Redirection Test, hat die Größe eines Snack-Automaten. Die Mission kostete 325 Millionen Dollar.
Mit Information von dpa, AP und AFP.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!