Bildrechte: dpa/picture alliance

Umweltbundesamt Dessau

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Kaum Schadstoff-Minderung bei Tempo 30

Laut Umweltbundesamt bringt eine weitere Verschärfung des Tempolimits in Städten kaum Einsparungen bei den Schadstoffen. Dennoch befürwortet das Amt mehr Tempo 30-Zonen. Denn die bedeuten deutlich weniger Verkehrslärm.

Über dieses Thema berichtet: Notizbuch am .

Lars Mönch, Fachgebietsleiter Schadstoffminderung und Energieeinsparung am Umweltbundesamt sagt: Dieselautos stoßen bei Tempo 30 nicht wesentlich weniger Stickoxyde aus als bei Tempo 50. Das Problem: Viele Katalysatoren würden bei dauerhaft niedrigerem Tempo nicht ausreichend arbeiten. Auch beim viel gescholtenen Feinstaub sieht Mönch keine Verbesserung durch eine Verschärfung des Tempolimits gegeben Denn der, so der Experte, würde bei modernen Dieselmotoren fast vollständig im Rußfilter gespeichert.

Fahrverbote sind nicht der richtige Weg

Der Fachgebietsleiter im Umweltbundesamtes hält auch Fahr-Verbote nicht für den richtigen Weg, um die Luftqualität in Städten zu verbessern. Die auf dem Dieselgipfel beschlossenen Softwareänderung an den Autos sei dagegen ein kurzfristiger und kostengünstiger erster Schritt. Mittelfristig helfe aber nur eine Erneuerung und Nachrüstung der Fahrzeugflotte und eine deutliche Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in den Städten. Autofahrer bräuchten deutlich mehr Anreize, das Auto stehen zu lassen.

"Unsere langfristige Vorstellung vom innerstädtischen Verkehr ist eigentlich ein völlig neues Mobilitätsverständnis. Das heißt wir müssen den Fußverkehr, der besonders umweltfreundlich ist, den öffentlichen Nahverkehr und den Radverkehr, viel stärker in das Zentrum der städtischen Mobilität rücken. Und damit wirklich Mobilität erzeugen, die umweltverträglich ist und die auch die Aufenthaltsqualität in öffentlichen Räumen stark verbessert." Lars Mönch, Lars Mönch, Fachgebietsleiter Schadstoffminderung und Energieeinsparung Umweltbundesamt