Beim Spinning bis zur Erschöpfung strampeln und Gewichte heben, bis der Muskel schlapp macht. Eine kurze Pause und wieder von vorne: Hoch-Intensitäts-Training setzt darauf, dass Muskeln erst dann kräftig wachsen, wenn sie an die Grenze der Belastbarkeit getrieben werden.
Nicht über die Grenze gehen
Doch wer zu exzessiv trainiert, kann sich schaden und eine Rhabdomyolyse entwickeln: Durch die Überlastung lösen sich die Muskelfasern auf.
„Die Fasern zerfallen ein Stück weit in ihre Bestandteile und die werden ins Blut freigesetzt.“ Daniel Zeller, Oberarzt an der Universitätsklinik Würzburg
Das Phänomen ist selten, aber erst vor kurzem haben Gesundheitsbehörden in Schottland von mehreren Fällen berichtet. Drei junge Frauen hatten in demselben Fitness-Studio ein Personal Training absolviert und daraufhin extreme Muskelschmerzen bekommen. Bei einer war der Bizeps so stark geschwollen, dass sie die Arme nicht mehr strecken konnte.
Komplikationen können gefährlich sein
Alle drei Frauen kamen ins Krankenhaus. Denn die Folgen des Muskelfaser-Abbaus reichen weiter: Der Muskelfarbstoff Myoglobin gelangt ins Blut und wird über die Niere ausgeschieden, das färbt den Urin bei den Patienten manchmal schokoladenbraun.
„Ein gefürchtetes Problem dabei ist, dass die Niere verstopft werden kann.“ Daniel Zeller, Oberarzt an der Universitätsklinik Würzburg
Behandelt man eine Rhabdomyolyse nicht rechtzeitig, kann es zu Nierenversagen kommen. Die drei Patientinnen in Schottland hatten Glück. Die Ärzte im Krankenhaus erkannten die Krankheit und handelten schnell. Zwar sind Fälle wie in Schottland selten, doch sie erinnern daran: Bei Hoch-Intensitäts-Training ist es wichtig, die eigenen Grenzen zu kennen.