Das internationale Forscherteam hat mehrere Radioteleskope auf der Erde und im Weltall zu einem virtuellen Superteleskop mit 350.000 Kilometern Durchmesser zusammengeschaltet - das entspricht fast dem Abstand Erde-Mond. Mit dem Riesenteleskop "RadioAstron“ nahmen die Forscher das gigantische Schwarze Loch im Zentrum der Galaxie Perseus A ins Visier, die die Katalognummer NGC 1275 trägt. Beteiligt war auch das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Zusammen mit Kollegen stellten die Forscher ihre Analysen im Fachblatt „Nature Astronomy“ vor.
Einmalige Einblicke in Schwarze Löcher
Die meisten Galaxien haben ein gigantisches Schwarzes Loch im Zentrum. Bei vielen von ihnen sind Jets beobachtet worden, in denen fast lichtschnelles Plasma senkrecht aus dem Materiestrudel des Schwarzen Lochs hinausschießt. Die Entstehung dieser Jets ist weitgehend ungeklärt. Mit dem virtuellen Superteleskop sind nun die die bislang detailreichsten Beobachtungen eines Materie ausspuckenden Schwarzen Lochs gelungen.
Deutlich bessere Auflösung möglich
Dank "Radio Astron“ lasse sich in der 230 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie die Struktur des Jets in einer bislang unerreichten Detailgenauigkeit von zwölf Lichttagen abbilden, erläutert Ko-Autor Anton Zensus vom Bonner Institut, das mit seinem Radioteleskop an der Untersuchung beteiligt war. Zwölf Lichttage sind die Distanz, die das Licht in zwölf Tagen zurücklegt. Damit ist den Astronomen eine zehnmal bessere räumliche Auflösung gelungen als bisher möglich war.